Merkel: «Tunnel mit grosser Symbolkraft»

01.06.2016, 15:01 Uhr
· Online seit 01.06.2016, 12:16 Uhr
Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat die Schweiz für den neuen Gotthard-Basistunnel beglückwünscht. Es sei ein Bauwerk mit grosser Symbolkraft. «Der Gotthard ist wie das Herz, nun fehlt noch die Aorta», sagte sie im Sonderzug mit Blick auf die deutsche Anbindung.
René Rödiger
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Es ist ein wunderbares Gefühl, über sich mehr als 2000 Meter Gestein zu haben", sagte Deutschlands Regierungschefin Merkel. Dennoch fühle sie sich sicher, auch weil sie an die Präzision der Schweizer Bauarchitektur glaube.

«Ich beglückwünsche die Schweiz für dieses Bauwerk.» Es sei pünktlich fertig geworden. «Danach müssen wir in Deutschland noch etwas streben.» Der Tunnel werde die Kulturen enger zusammenbringen.

Im Video: Die Erstfahrt durch den neuen Gotthard-Basistunnel.

Rund 1000 Personen dürfen als erste durch den Basistunnel fahren. Sie sind die Gewinner eines Wettbewerbs, an welchem rund 160’000 Menschen teilgenommen haben:

 

Angesprochen auf die nördlichen Zubringerstrecken räumte Merkel ein, dass Deutschland verspätet sei. Sie versprach, dass die Rheinschiene so schnell wie möglich fertig werde. «Der Gotthard ist wie das Herz, nun fehlt noch die Aorta.»

Der französische Präsident François Hollande zeigte sich dankbar «Der Tunnel ist ein grosses europäisches Abenteuer», sagte Hollande im VIP-Zug im Herzen des Gotthards.

Obwohl Frankreich nicht direkt betroffen sei, sei alles von Vorteil, was die innereuropäischen Beziehungen verbessere. Hollande bewunderte die geleistete Arbeit der Tausenden Mineure. Am Werk hätten auch französische Unternehmen mitgewirkt.

Der Tunnel spiele eine wichtige gesellschaftliche Rolle und helfe auch dem Tourismus. Die einzelnen Länder in Europa rückten so stärker zusammen.

Der italienische Premier Matteo Renzi dankte der Schweiz für ihre Arbeit beim Bau des Tunnels. «Es handelt sich um ein grossartiges Werk». Die Bezeichnung «Jahrhundertwerk» sei sicher angemessen. Jetzt steige auch der Druck auf Italien.

Der Tunnel sei auch ein Symbol: «In Zeiten, in der anderen Mauern bauen wollen, hat die Schweiz ein Zeichen gesetzt», sagte Renzi auf der Fahrt durch den längsten Eisenbahntunnel der Welt.

Das Werk nütze aber nicht nur der Schweiz. Auch Italien arbeite laufend am Ausbau der Bahnstrecken. «Wir setzen uns ein, dass die Reise bis nach Mailand weitergeht und damit ein «Mobilitätskorridor» geschaffen wird», sagte Renzi.

Mit der Eröffnung des Gotthard-Basistunnels steige auch der Druck auf Italien. Seine Regierung habe aber entschieden, viel zu investieren, um die Anschlussstrecken auszubauen. Daneben sei auch die Verbindung zwischen Mailand und Genua wichtig für den ganzen Mittelmeerraum.

Bundespräsident Johann Schneider-Amman sagte, seine Gäste seien sehr beeindruckt. Die Schweiz habe gehalten, was sie versprochen habe und dabei das Budget eingehalten. «Da kann man den Stolz nicht verbergen», sagte Schneider-Ammann. Der Tunnel habe auch einen Wert für Gesamteuropa, denn beschleunige die wichtige Nord-Süd-Verbindung.

Schneider-Ammann lobte auch den Fahrtkonfort im Zug. Er habe sich mit den anderen Staatschefs auch «ein wenig über die Migrationsprobleme» unterhalten. Dabei habe er gar nicht bemerkt, dass sie sich bereits in der Mitte des Tunnels befänden.

In seiner Eröffnungsrede in Rynächt UR unterstrich der Bundespräsident die Bedeutung des Gotthard-Basistunnels als neue Verbindungsstrecke zwischen Nord und Süd in Europa. "Wir vollenden ein Jahrhundertwerk - ein Werk, an dem von der erste

veröffentlicht: 1. Juni 2016 12:16
aktualisiert: 1. Juni 2016 15:01
Quelle: SDA

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