Manager zelten im Garten von Luxushotel

01.06.2017, 16:50 Uhr
· Online seit 01.06.2017, 16:38 Uhr
«Live The Wild» heisst das diesjährige Leitmotiv des Swiss Economic Forums. Dieses soll nicht nur in den Konferenzsälen thematisiert werden, sondern auch ausserhalb. Deshalb übernachten einige Manger im Zelt.
Stephanie Martina
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Was auf den ersten Blick nach einem Pfadilager aussieht, ist in Wirklichkeit ein Zeltlager für Manager, die heute und morgen das Swiss Economic Forum (SEF) in Interlaken besuchen. Ganz nach dem Motto: «Live The Wild». Wie Beni Meier, Leiter Kommunikation Swiss Economic Forum, im Interview erklärt, ist die Sache dann aber doch nicht ganz so wild. Schliesslich zelten die Manager im Garten des Fünfsterne-Luxushotel Victoria-Jungfrau.

Beni Meier, wie wild sind denn Manager im Allgemeinen?

Wenn ich sehe, wie gross die Nachfrage nach den Zelten war, sind die meisten sehr wild. Wir wurden regelrecht überrannt und konnten nicht allen ein Zelt anbieten, weil es mehr Anfragen als Zelte gab.

Muss man denn sehr wild sein, um in einem Zelt zu übernachten?

Ja schon ziemlich. Sie müssen sich vorstellen, dass die SEF-Besucher im Anzug an diese Businesskonferenz gehen und danach übernachten sie draussen im Zelt. Vielleicht regnet es sogar noch. Das braucht schon ein bisschen Mut.

Lassen Sie heute Abend ein paar Füchse oder Luchse durch den Hotelgarten streifen, damit es noch etwas wilder wird?

Das nicht. Aber jetzt ist ja im Kanton Bern wieder ein Bär unterwegs. Vielleicht kommt ja der noch vorbei. Dann würden wir schnell sehen, welcher Manager wirklich wild ist und welcher nicht.

Wie sind denn die Zelte ausgerüstet?

Es handelt sich um moderne Hightech-Zelte von Transa, die lediglich mit einem Mätteli ausgestattet sind. Einen Schlafsack und was sie sonst noch brauchen, müssen die Camper selbst mitbringen.

Ist ein Hightech-Zelt nicht doch wieder etwas zu viel Luxus in der Wildnis?

Es ist immer noch ein kleines Zelt. Hightech bedeutet, dass das Zelt aus gutem Material hergestellt wurde, sodass es nicht hineinregnet.

Gibt es im Zelt auch eine Möglichkeit, den Anzug aufzuhängen?

Im Zelt nicht. Aber sie können im Hotel Victoria-Jungfrau die sanitären Anlagen benutzen und dort haben sie auch die Möglichkeit, ihren Anzug aufhängen, damit sie ihn nicht ins Zelt mitnehmen müssen.

Haben denn die Manager, die ein Zelt gebucht haben, auch noch ein Zimmer, sodass sie in der Nacht auch ins weiche Bett wechseln könnten?

Nein, aber ich denke, die meisten würden das auch gar nicht in Erwägung ziehen. Wir gehen aber morgen früh schon nachschauen, ob sie wirklich im Zelt übernachtet haben.

Und wenn nicht? Gibt es dann Ärger?

Nein, natürlich nicht. Jeder kann selber für sich entscheiden. Aber ich glaube, dass die, die sich angemeldet haben, es eine lustige Idee finden und es auch durchziehen werden.

Was zahlt ein Manager für eine Nacht im Zelt?

Sie bezahlen etwa 800 Franken für eine Nacht im Zelt und die Verpflegung im Hotel. Aber sie dürfen das Zelt im Wert von über 1'000 Franken nach dem SEF mit nach Hause nehmen. Vielleicht war der Andrang auch deshalb so gross. Vermutlich zelten die Manager auch privat gerne und vielleicht auch etwas wilder, als im Garten eines Luxushotels. Technisch hält das Zelt auf jeden Fall auch wildere Abenteuer aus.

Wird morgen früh das Frühstück ans Zelt serviert?

Nein, sie gehen ins Hotel zum Z'morge. Das ist die Belohnung für eine strenge und intensive Nacht im Zelt.

Outdoor Experte Daniel Gosteli hat sich um den Aufbau der Zelte gekümmert, damit die Manager nach dem Mittag in ihre Zelte einchecken konnten:

veröffentlicht: 1. Juni 2017 16:38
aktualisiert: 1. Juni 2017 16:50
Quelle: red.

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