«Mensche i de Ostschwiz» und die Nacht

14.10.2017, 09:10 Uhr
· Online seit 13.10.2017, 11:22 Uhr
Während in der ersten Staffel von «Mensche i de Ostschwiz» Sommermenschen begleitet wurden, dreht sich in der zweiten Staffel alles um die Nacht. Porträtiert werden ein taxifahrender Landwirt, ein Grenzwächter und ein Fotograf.
Laurien Gschwend
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Die drei Protagonisten sind komplett verschieden, und trotzdem haben sie eines gemeinsam: Sie gehen in der Nacht besonderen Tätigkeiten nach. Jungbauer Thomas Zellweger aus Teufen musste, weil sein Vater bei einem Unfall schwer verletzt wurde, früher als geplant den Hof übernehmen - was mit vielen Widerständen verbunden war. Trotz kranker Tiere und einer verletzten Hand lässt sich der 28-jährige Ausserrhoder aber nicht unterkriegen. Um finanziell über die Runden zu kommen, fährt er an den Wochenenden Taxi in der Stadt St.Gallen.

Winzige Lämmer bestellt

Während der Dreharbeiten kam es zu einer witzigen Situation: «Thomas Zellweger hat über ein Zeitungsinserat ein paar Lämmer für ganz wenig Geld gekauft, um deren Fleisch zu verkaufen. Als sie geliefert wurden, merkte er, dass es die kleinste Rasse Lämmer ist, die es gibt. Da hat er lauthals losgelacht», sagt Christian Masina, TVO-Produzent. Man lerne die Menschen in der Serie so kennen, wie sie sind.

Von Verwirrten und Prostituierten

Einfach hat es auch Andrea Schmid nicht. Der 47-jährige Familienvater aus Domat-Ems arbeitet seit 17 Jahren bei der Grenzwache, mittlerweile ist er Postenchef des Grenzwachtpostens Schaanwald. Immer wieder erlebt er gefährliche Situationen. Beispielsweise dann, wenn eine zur Fahndung ausgeschriebene Person bewaffnet ist. TVO zeigt den Menschen, der unter der Uniform steckt und jeden Tag für Sicherheit im Rheintal sorgt.

«Geblieben sind mir die Sprüche der Grenzwächter. Je müder sie nachts wurden, desto witziger waren sie drauf», erzählt Masina. Die Beamten hätten mit den unterschiedlichsten Menschen zu tun - beispielsweise mit einem verwirrten Mann mit Einreisesperre auf der Autobahn oder mit ungarischen Prostituierten im Zug.

Bei Wind und Wetter im Alpstein

Ans Aufgeben denkt der nachtaktive Alpstein-Fotograf Simon Kaufmann aus Appenzell niemals. Der 36-Jährige lässt sich auch von Wind, Sturm, Regen oder Schnee nicht abhalten, um atemberaubende Aufnahmen zu machen - für den frischgebackenen Familienvater gibt es nichts Schöneres als die Ostschweizer Bergwelt bei Nacht. «Als ich ihn in einer Nacht auf den Säntis begleitet habe, wurde es kälter, als ich gedacht hatte. Trotz mehrerer Kleidungsschichten musste mir Simon Thermo-Unterwäsche und eine Sturmmaske leihen», sagt Christian Masina.

Die zweite Staffel «Nachtmenschen» der TVO-Sendung «Mensche i de Ostschwiz» startet am 15. Oktober um 18.15 Uhr (stündlich wiederholt). Nachschauen kann man die Folgen auch auf www.tvo-online.ch und auf www.fm1today.ch.
veröffentlicht: 13. Oktober 2017 11:22
aktualisiert: 14. Oktober 2017 09:10
Quelle: red.

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