Vorarlberger Metzger deklarieren Fleisch falsch

11.12.2016, 14:38 Uhr
· Online seit 11.12.2016, 12:34 Uhr
In Vorarlberg verkaufen offenbar einige Metzger ihr Fleisch als regional, obwohl es eigentlich aus Deutschland stammt. In einer Nacht- und Nebelaktion werden die Tiere laut einem Tierschutzverein von Deutschland nach Österreich gebracht und dort umgeladen.
Fabienne Engbers
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Gemäss «vol.at» ist das Schweinefleisch nie und nimmer alles aus Vorarlberg. «Wer behauptet, alles Schweinefleisch ist aus Vorarlberg, der lügt!», sagt ein wütender Bregenzer Metzger gegenüber dem Vorarlberger Online-Medium. Das Fleisch werde aus Deutschland importiert, die Schweine müssen auf engstem Raum in einem Transporter übernachten. Das zeigt ein Video eines Tierschutzvereins (siehe unten). Vorarlberger Politiker kritisieren das Verhalten der Metzger und fordern Transparenz. Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) hat laut der «Tiroler Tageszeitung» Anzeige erstattet.

Tiere werden aus Deutschland importiert

Die Tiere, die aus der Region Bayern importiert werden, leben auf engstem Raum, sagt der VGT. Man lade die Schweine in einen Transporter, der sie nach Vorarlberg fahre. Dort müssen die Schweine gemäss den Tierschutzverein aber noch rund sechs Stunden im engen Transporter ausharren, bevor sie in kleineren Transportern zu den Vorarlberger Schlachthöfen und Metzgereien gebracht werden und dort als Vorarlberger Fleisch verkauft werden. Damit werde die maximal erlaubte Transportdauer überschritten, kritisiert der VGT.

Metzger zeigen sich geschockt

Werden die betroffenen Metzger auf die Herkunft ihres Fleisches angesprochen, versuchen sie laut «vol.at» jeweils, sich in Erklärungen und Ausreden zu flüchten. Konfrontiere man die Metzger direkt mit Hintergrundinformationen, zeigen sie sich geschockt, schreibt «Wann & Wo». Da die Metzger bei versteckten Aufnahmen eine hundertprozentige Vorarlberger Herkunft garantieren, stehen nun diverse Vorwürfe im Raum.

Landesräte wollen handeln

Die Vorarlberger Landesräte Christian Bernhard und Erich Schwärzler sehen Handlungsbedarf. Täuschungsversuche seien strikt zu unterbinden, das Vertrauen der Kunden dürfe nicht missbraucht werden. Erich Schwärzler sagt gegenüber «vol.at»: «Im Falle des Transports läuft bereits ein Verfahren, hier sind Gesetze ohne Wenn und Aber einzuhalten». Den betroffenen Metzgern drohen saftige Bussen von bis zu 50'000 Euro wegen Täuschung der Kunden.

ACHTUNG! Dieses Video enthält Bilder, die für sensible Menschen und Kinder nicht geeignet sind!

veröffentlicht: 11. Dezember 2016 12:34
aktualisiert: 11. Dezember 2016 14:38
Quelle: red

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