Neben der Piste mit einem Sportseelsorger

· Online seit 19.02.2017, 08:59 Uhr
Jörg Walcher war früher Profi-Snowboarder, heute unterstützt er als Sportseelsorger Athleten. Auch während der WM in St.Moritz steht der Österreicher am Pistenrand und hat immer ein offenes Ohr für die Ängste und Sorgen der Sportler.
Stephanie Martina
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Früher war Jörg Walcher selber auf der Piste und machte als österreichischer Profi-Snowboarder Karriere. Heute trifft man Walcher neben der Piste an: Als Sportseelsorger. Jörg Walcher war bereits an mehr als 20 Weltmeisterschaften sowie an den letzten drei Olympischen Winterspielen im Einsatz. Auch an der Ski-Weltmeisterschaft in St.Moritz ist Walcher vor Ort und unterstützt die Athletinnen und Athleten. «Besonders in solchen Ausnahmesituationen sind Sportler froh, wenn sie jemanden kennen, dem sie sich anvertrauen können, dem sie auch erzählen können, was sie ihrem Trainer oder ihren Teamkollegen nicht sagen können», erklärt Walcher.

«Bei Vielen geht es darum am Tag X die beste Leitung abzurufen und alles, was noch belastet abzulegen. Manchen tut es einfach gut, sich bei einer diskreten Vertrauensperson auszusprechen und ihre Sorgen jemandem mitzuteilen. Andere wünschen sich einfach ein Gebet oder einen stillen Ort, um während des WM-Trubels innere Ruhe zu finden», erklärt Walcher. Daneben gebe es aber auch immer wieder solche, die Erfreuliches mit jemandem teilen möchten.

Daneben sind die Sportler auch zu den verschiedenen Team-Andachten während der WM eingeladen. Diese werden von den Athleten aber auch von den Trainern, die Walcher seit Jahren kennt, gerne besucht. Für Walcher sind es Momente, um zur Ruhe zu kommen während solchen energieraubenden Wettkämpfen. Gleichzeitig sei es aber auch eine Einladung, seine Sorgen Gott anzuvertrauen.

Wenn der Sport Nebensache wird

Wer im Sport mit den Besten mithalten möchte, muss den Fokus ganz aufs Training und die Wettkämpfe legen. Doch der Sportseelsorger weiss, dass der Sport plötzlich nebensächlich wird, wenn die Sportler an einen Punkt kommen, an dem sie sich die Frage stellen müssen, was im Leben wirklich relevant ist. Dann sei es nicht der Sport. Denn obwohl der Sport immer wieder für Glücksgefühle sorgt, gelingt es ihm nicht, dem Menschen jene bleibende Erfüllung zu geben, die er sich im Leben wünscht.

Schmökern in der Wintersportbibel

Der Druck, der während einer Ski-WM auf den Athleten lastet, ist gross und jeder geht etwas anders damit um. Manche, auch Nicht-Gläubige, suchen beim Seelsorger Rat oder werfen einen Blick in die Wintersportbibel. «In der Wintersportbibel sind 30 inspirierende Lebensberichte von internationalen Wintersport-Stars wie dem Österreicher Benni Raich oder dem Schweizer Pirmin Zurbriggen enthalten», erklärt Walcher. Die Sportler würden darin erzählen, wie ihnen der Glaube in der Vorbereitung geholfen habe, wie sie am Tag des Rennens gebetet haben und von weiteren ganz persönlichen Glaubens-Erlebnissen während ihrer Karriere.

(red.)

16. Juli 2019 - 17:57

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veröffentlicht: 19. Februar 2017 08:59
aktualisiert: 19. Februar 2017 08:59

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