Privatklinik Aadorf hofft auf Investor

27.11.2017, 16:06 Uhr
· Online seit 27.11.2017, 15:39 Uhr
Die Ostschweizer Privatklinik Aadorf sollte nächstes Jahr geschlossen werden. Jetzt gibt es neue Hoffnung für die 122 Angestellten der Thurgauer Klinik. Zwei Möglichkeiten stehen im Raum.
Raphael Rohner
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«Es haben sich zwei konkrete Möglichkeiten ergeben, die das Weiterexistieren der Privatklinik Aadorf ermöglichen würden», sagt Jörg Denzler, der die Thrugauer Privatklinik in der Öffentlichkeit vertritt. Denzler: «Wir haben deshalb das Konsultationsverfahren verlängert.»

Noch zu Beginn des Monats hiess es, dass die Klinik vor dem Aus stehe. Es sei kein langfristig tragfähiges Konzept zur Weiterführung der Klinik gefunden worden, hiess es damals.

Mitarbeiter könnten eigenen Arbeitgeber kaufen

Nun gibt es doch Hoffnung für die 122 Angestellten der Privatklinik. Es sei ein Privatinvestor gefunden worden, der ernsthaftes Interesse habe, die Klinik zu übernehmen, heisst es auf Anfrage von FM1Today. Ebenso werde die Möglichkeit eines «Management-Buyouts» geprüft. Dabei geht es darum, dass einzelne Mitarbeiter des Managements ihren Arbeitgeber aufkaufen.

«Zumindest sind beide Möglichkeiten interessant genug, dass der Verwaltungsrat diese vertieft betrachten will», sagt Denzler. Von einem eigentlichen «Lichtblick» will er aber noch nicht reden: «Das wäre wohl zu viel gesagt.»

Der verlängerte Konsultationsverfahren läuft bis am 8. Dezember 2017. Bis dahin sollen alle Möglichkeiten geprüft werden, um die Privatklinik Aadorf am Leben zu halten.

122 Arbeitsplätze stehen auf der Kippe

Die 122 Mitarbeiter der Klinik wurden am 1. November praktisch zeitgleich wie die Medien darüber informiert, dass das Unternehmen vor dem Aus stehe. Für die Mitarbeiter ist die Situation so oder so ein Pokerspiel. Ob es zu einem Stellenabbau oder gar zur kompletten Schliessung der Klinik kommt, entscheidet entweder eine mögliche neue Klinikleitung aus den eigenen Reihen oder der Privatinvestor. Seitens der Klinik will man mit dem Regionalen Arbeitslosenvermittlungszentrum (RAV) in Kontakt treten.

Es fehlen rund 20 Millionen Franken

Die zur «di Gallo Gruppe» gehörende Privatklinik Aadorf steht möglicherweise vor der Schliessung per 28. Februar 2018. «Die gesetzgeberische Unsicherheit im Zusammenhang mit der künftigen Ausgestaltung der kantonalen Spitallisten führt schon seit einiger Zeit zu finanziellen Herausforderungen», schreibt die Klinik in einem Communiqué. Zudem müsste die Klinik dringend für rund 20 Millionen Franken saniert werden.

Die Privatklinik Aadorf gehört zur «di Gallo Gruppe», einer Dachorganisation, die in der ganzen Ostschweiz Pflegezentren und Alterswohnungen betreibt. Unter anderem gehören der Hof Speicher, das Wellingtonia in Kreuzlingen, der Brünnliacker und das Kreuzstift in Schänis dazu. Sitz des Unternehmens ist Grüningen im Kanton Zürich.

veröffentlicht: 27. November 2017 15:39
aktualisiert: 27. November 2017 16:06
Quelle: rar

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