Roboter erobern die Ställe

13.10.2016, 14:40 Uhr
· Online seit 13.10.2016, 13:53 Uhr
Die Kuhställe werden von den technologischen Fortschritten nicht verschont. Sogenannte Melkroboter automatisieren die Milchgewinnung und bringen Vorteile für den Bauern sowie die Kühe. An der diesjährigen Olma können die Besucher erstmals einen Melkroboter bestaunen.
Laurien Gschwend
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Die moderne Technik ist in den Ställen angekommen. An der Olma wird dieses Jahr ein Melkroboter vorgestellt, der im Melkprozess die Rolle des Bauern übernimmt. In einem grossen Laufstall können sich 30 Milchkühe von Bauer Heini Stricker aus Mörschwil frei bewegen und je nach Bedarf den Melkroboter aufsuchen. Die Kühe können sich rund um die Uhr melken lassen.

Roboter lockt mit Futter

Nicht ein volles Euter ist der Grund, wieso eine Kuh in den Melkroboter geht. «Die Kuh spürt den Euterdruck nicht. Der Grund für sie, dass sie melken geht, ist eine innere Uhr. Sie weiss, dass sie nach acht bis zehn Stunden wieder eine Berechtigung hat, Kraftfutter zu bekommen», erklärt Christian Manser, Chef der Olma-Viehschauen. Die Maschine lockt die Kühe also mit Futter an. Während die Kuh ihr «Zückerchen» geniesst, suchen die Roboterarme ihre Zitzen und platzieren die Sauger.

Maschine bringt Vorteile

«Der Melkroboter schafft eine Win-win-Situation für den Bauern sowie die Kühe. Der Bauer gewinnt Zeit und Flexibilität. Er muss nicht immer zur selben Zeit melken», erläutert Manser. Doch auch die Kühe profitieren von der Maschine: «Die Kuh braucht weniger Zeit, um gemolken zu werden. Im normalen Melkstall verbringen die Kühe viel Zeit mit anstehen und warten. Gerade für die schwächeren Kühe ist das eine Belastung.»  Zudem bringt der Roboter Qualität in den Stall: «Der Bauer hat mehr Zeit, sich um die Tiere zu kümmern. In vielen Ställen mit Melkroboter sind die Tiere sehr zutraulich und das zeigt, dass man viel Zeit mit den Tieren verbringt», so Manser.

Kühe sehen zufrieden aus

An der Olma ist der 600 Quadratmeter grosse Freilaufstall mit Melkroboter gleich aufgebaut wie zuhause in Mörschwil. Es gibt Liegeboxen für die Kühe, Futtertische mit dem gewohnten Futter und auch der Eingang des Melkroboters ist an der gleichen Stelle. Ob liegend, stehend oder im Melkroboter, die Kühe von Bauer Stricker strahlen Zufriedenheit aus.

(Lilian Wehrle)

veröffentlicht: 13. Oktober 2016 13:53
aktualisiert: 13. Oktober 2016 14:40

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