Schloss Eugensberg: Verkauf ab Frühling
Nachdem der Winterthurer Unternehmer und verurteilte Betrüger Rolf Erb im vergangenen April im Alter von 65 Jahren an einer Herzkrankheit verstarb, zog seine Familie Ende August wie vereinbart aus dem Schloss Eugenstein aus. Für den Verkauf seines Thurgauer Anwesens wurde daraufhin ein Makler beauftragt - mit einem internationalen Vermarktungspartner sollen auch potenzielle Käufer aus dem Ausland angesprochen werden.
Grundstück wird aufgeteilt
Bevor das Schloss Eugensberg in neue Hände gelegt werden kann, werden die Liegenschaften im Umfang von über 80 Hektaren in kleinere Parzellen aufgeteilt. «Je nach Interesse und Nutzung ist bei Bedarf eine Aufteilung auf verschiedene Käufer möglich», schreibt das Thurgauer Konkursamt. Folgende Einzelobjekte stehen zum Verkauf:
- Schloss Eugensberg mit Schlosspark, Schwimmanlage und Nebengebäude
- Grosser ehemaliger Gutsbetrieb (Wohnhaus) mit Scheune und Nebengebäuden
- Eine als Bauland klassifizierte rund 7500 Quadratmeter grosse teilweise bebaute Parzelle bei der Sandegg
- Ein Badehaus direkt am Untersee
- Grosse Landwirtschaftsflächen, Wälder und ein Weiher
Der konkrete Verkaufsstart steht noch nicht fest.
Haftantritt hinausgezögert
Der Konkurs der Winterthurer Erb-Gruppe gilt nach der Swissair als die zweitgrösste Firmenpleite der Schweiz. Im März 2012 wurde Rolf Erb wegen gewerbmässigen Betrugs, mehrfacher Urkundenfälschung und mehrfacher Gläubigerschädigung durch Vermögensverminderung zu einer unbedingten Freiheitsstrafe von acht Jahren verurteilt. Zwei Jahre später senkte das Zürcher Obergericht die Strafe um ein Jahr. Auch das Bundesgericht bestätigte das Urteil. Erb zögerte seinen Haftantritt mit Gesundheitsattesten und Rechtsmitteln bis zu seinem Tod hinaus.