Schulnoten 1 und 2 bleiben doch

08.09.2016, 11:40 Uhr
· Online seit 08.09.2016, 10:41 Uhr
Sie sind der Horror für jeden Schüler: Die Noten 1 und 2. Im Frühling dieses Jahres wollte der Kanton St.Gallen diese beiden Noten abschaffen. Nun sollen sie doch bleiben - zumindest vorläufig.
Linda Aeschlimann
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Keine neue Notenskala im Kanton St.Gallen: Für das Schuljahr 2017/2018 wird die Benotung nicht verändert. Deshalb drohen den Schülern weiterhin die Noten 1 und 2 im Zeugnis. Der St.Galler Erziehungsrat krebst zurück, nachdem er im Frühling die Abschaffung der tiefsten Notenwerte vorgeschlagen hatte. Die Beurteilung der Leistungen sollte zwar weiterhin über Noten erfolgen, eine Abstufung von ungenügenden Leistungen wurde aber als «wenig sinnvoll erachtet».

Dazu beigetragen habe eine hängige Motion beim Kantonsrat: «Die Motion verlangt, dass Noten im Schulgesetz verankert werden», sagt Alexander Kummer, Leiter des Amtes für Volksschulen. Diese Motion zusammen mit der Beurteilung der Vernehmlassung hätten dazu geführt, dass die Noten auf das kommende Schuljahr noch nicht angepasst werden.

Diskussion wird weitergeführt

Wie der Kanton mitteilt, habe es zu viele offene Frage in der Fachkonsultation gegeben. «Das spannende ist, dass wir nicht wirklich Argumente für oder gegen die Abschaffung haben. Es ist eher ein emotionales Thema. Die Leute sind aus emotionalen Aspekten für oder gegen die Noten 1 und 2», erklärt Alexander Kummer. Ganz vom Tisch ist das Thema trotzdem nicht: Der Erziehungsrat hält an den Eckpfeilern des Beurteilungskonzeptes, die auf das Jahr 2008 zurückgehen, fest. So soll unter anderem die Abschaffung der Noten 1 und 2 ohne Zeitdruck ausdiskutiert werden.

Eine zentrale Rolle spielt hier der Entscheid des Parlaments. Bereits im Frühjahr dieses Jahres soll diese über die gesetzliche Verankerung der Noten bestimmen. Somit kommt die Abschaffung noch immer in Frage.

St.Gallen als Vorreiter

Bis jetzt hat noch kein Kanton in der Schweiz die tiefsten Notenwerte abgeschafft. St.Gallen wäre mit einer Notenskala von 3 bis 6 Vorreiter gewesen. Allerdings wurde das Konzept auch schon in anderen Kantonen, wie beispielsweise im Thurgau, besprochen. Der Kanton Thurgau entschied sich aber dagegen - unter anderem weil die Emotionen hochkochten.

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veröffentlicht: 8. September 2016 10:41
aktualisiert: 8. September 2016 11:40
Quelle: red/sda

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