Klima-Rüffel aus Strassburg

Bundesrat Rösti kritisiert EGMR-Urteil scharf

15.04.2024, 20:16 Uhr
· Online seit 15.04.2024, 19:37 Uhr
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte verurteilte die Schweiz, weil sie zu wenig für den Klimaschutz tue. Am Zürcher Sechseläuten nahm erstmals Energieminister Albert Rösti Stellung. Das Urteil sei mit einer direkten Demokratie nicht vereinbar, sagte er.

Quelle: Bundesrat Rösti kritisiert EGMR-Urteil am Zürcher Sechseläuten / TalkTäglich / 15.04.2024

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Die Klimaseniorinnen erzielten kürzlich einen grossen Erfolg. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) verurteilte die Schweiz wegen ihrer angeblich zu laschen Klimapolitik. Am Sechseläuten lief Energieminister Albert Rösti (SVP) bei der Zunft Wiedikon als Ehrengast mit. TeleZüri nutzte die Gelegenheit, den Bundesrat im «TalkTäglich» auf das Urteil anzusprechen. Darauf übte Rösti scharfe Kritik.

Die Schweiz habe seit 2016, als die Klage eingereicht worden sei, sehr viel gemacht, sagte er. Letztes Jahr habe die Bevölkerung abgestimmt, dass man dekarbonisieren wolle. «Also, dass man wirklich auf Strom umstellen will.» Das sei im Urteil alles nicht berücksichtigt worden.

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Rösti sieht darin eine Verschiebung der Gewaltenteilung, eine Stärkung der Judikative. «Ich glaube, es ist nicht vereinbar mit einer direkten Demokratie. Hier beschliesst das Volk am Schluss darüber, welche Massnahmen effektiv getroffen werden.» Es ist das erste Mal seit dem Urteil, dass sich ein Bundesratsmitglied persönlich dazu äussert.

Am 9. Juni stimmt das Volk über das Stromgesetz ab.

(bza)

veröffentlicht: 15. April 2024 19:37
aktualisiert: 15. April 2024 20:16
Quelle: ZüriToday

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