So übt man den Ernstfall

25.11.2017, 20:39 Uhr
· Online seit 25.11.2017, 17:40 Uhr
Wie reagieren, wenn zwei Autos von einem Zug erfasst werden, eines davon Feuer fängt, und ein Dieselöltank beim Crash aufgeschlitzt wird? Der Bevölkerungsschutz in Herisau übte diesen Unfall am Samstag. Über 300 Personen waren bei der Übung beteiligt.
Leila Akbarzada
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Während mehrerer Stunden war am Samstag die vielbefahrene Industriestrasse in Herisau gesperrt. Der Grund war eine Grossübung des Ausserrhoder Bevölkerungsschutzes. Kurz nach zehn Uhr ging es los. Mit einem speziell präparierten Bahnwagen und mehreren Autowracks wurde ein folgenschwerer Unfall auf einer der meistbefahrenen Transitstrecken in Herisau simuliert.

Rund 50 Verletzte

Beim Bahnübergang auf der Industriestrasse blieben zwei Personenwagen auf den Gleisen zwischen den geschlossenen Schranken stecken. Sie wurden von einem Zug erfasst. Eines der Fahrzeuge fing Feuer. Ein mit Passagieren gut besetzter Bahnwagen sprang durch die Wucht des Aufpralls aus den Schienen und stürzte um.

Ein Dieselöltank auf einem Lieferwagen wurde aufgeschlitzt. Treibstoff lief in grösseren Mengen aus. Man ging von rund 50 zum Teil schwer verletzten Personen aus. Viele Betroffene standen unter Schock.

Bahnbetrieb unterbrochen, Industriestrasse gesperrt

Der Bahnbetrieb wurde wie bei einem Ernstfall unterbrochen, die Industriestrasse war bis nach dem Mittag für den Verkehr gesperrt.

Bei einem Unfall dieses Ausmasses handelt es sich um ein Grossereignis mit einem Massenanfall an Verletzten. Hier sind die vereinten Kräfte des Bevölkerungsschutzes gefragt. Ein erfahrenes Team der Kantonspolizei koordinierte die Einsatzkräfte am Schadenplatz. Die Feuerwehr und der Rettungsdienst 144 rückten mit einem Grossaufgebot an. Zur Verstärkung wurde die mobile Sanitätshilfsstelle des Sicherheitsverbundes Wil angefordert.

Die Appenzeller Bahnen setzten einen Krisenstab ein. Das von der Einsatzleitung aufgebotene Care-Team beider Appenzell übernahm die Betreuung der unter Schock stehenden Betroffenen.

veröffentlicht: 25. November 2017 17:40
aktualisiert: 25. November 2017 20:39
Quelle: red/KapoAR

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