St.Galler entscheiden über Medizin-Master
Angehende Ärztinnen und Ärzte sollen sich nach dem Studium in der Ostschweiz niederlassen - das ist eines der Hauptziele des neuen Medizin-Masters in St.Gallen. 40 Studierende sollen die Ausbildung ab dem Herbstsemester 2020 an der Universität St.Gallen machen können. Davor schliessen sie ihr Bachelor-Studium an der Uni Zürich ab.
«Die Anmeldezahlen sind erfreulich hoch», teilt der Kanton St.Gallen am Montag mit. Im Herbst 2017 hätten die ersten Studierenden ihr Grundstudium in Zürich begonnen.
Über 40 Prozent ausländische Ärzte
Durch den demografischen Wandel wird sich der Ärztemangel weiter verschärften, schreibt der Kanton. Die Hälfte der medizinischen Grundversorger sei über 55-jährig, weshalb das Gesundheitswesen heute auf Ärztinnen und Ärzte aus dem Ausland angewiesen sei. «Im Jahr 2016 besassen 43,8 Prozent aller in der Ostschweiz tätigen Ärzte ein ausländisches Diplom», heisst es in der Mitteilung.
Jährliche Kosten in Millionenhöhe
Damit in St.Gallen Ärztinnen und Ärzte ausgebildet werden können, muss das Universitätsgesetz angepasst werden. Weil hierfür ab 2024 jährlich Mehrkosten von rund 2,1 Millionen Franken anfallen, unterliegt diese Anpassung dem obligatorischen Finanzreferendum.
Der Aufbau des Studienprogramms kostet laut der St.Galler Regierung 9,7 Millionen Franken, wovon der Bund 3,6 Millionen Franken trägt. Während der ersten Betriebsphase von 2020 bis 2023 sollen 17 Millionen Franken anfallen.