Stan Wawrinka kämpft sich zum Sieg

26.10.2016, 06:20 Uhr
· Online seit 26.10.2016, 06:18 Uhr
Stan Wawrinka übersteht erstmals seit 2011 bei den Swiss Indoors die 1. Runde. Dafür musste der topgesetzte Waadtländer beim 6:7 (1:7), 6:1, 6:4 gegen Marco Chiudinelli allerdings hart kämpfen. Mit Milos Raonic scheiterte die Nummer 2 des Turniers schon früh.
Lara Abderhalden
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Wiederholt machte es im Match gegen Chiudinelli den Anschein, als könnte Wawrinka im fünften Jahr in Folge in Basel die 2. Runde nicht erreichen. Der US-Open-Sieger machte speziell in den ersten gut 50 Minuten einen fragilen Eindruck, spielte oft etwas zögerlich und brach schliesslich im Tiebreak komplett ein. Nach dem vierten Vorhand-Fehler in Serie warf er beim Stand von 0:4 entnervt sein Racket weg. Besser wurde es aber danach nicht. Es folgten Fehler mit der Rückhand und beim Return.

Chiudinelli erhielt den erste Satz am Ende fast geschenkt, verdient hatte er ihn sich aber fraglos. Er machte sieben Punkte mehr als Wawrinka. Der Aussenseiter, in der Weltrangliste die Nummer 119, schlug exzellent auf, spielte aggressiv und machte dennoch wenig Fehler. Und dann kam das aus seiner Sicht verflixte zweite Game im zweiten Satz: Er führte 40:0 und kassierte doch noch das Break. Von diesem Rückschlag erholte sich der 35-Jährige nur langsam. Erst im dritten Satz konnte er den dreifachen Grand-Slam-Turniersieger in der mit 8500 Zuschauern nicht ganz ausverkauften Halle wieder fordern. Wawrinka leistete sich viele Fehler und trug dazu bei, dass Chiudinelli zu zwei Möglichkeiten zum 5:3 kam. Schliesslich konnte der Favorit die Partie nach über zweieinhalb Stunden und mit dem fünften Matchball doch noch für sich entscheiden.

Im Achtelfinal gegen Young

Im Achtelfinal trifft Wawrinka auf den Amerikaner Donald Young (ATP 83), der sich über die Qualifikation ins Haupttableau gespielt hat und im letzten Jahr bis in den Viertelfinal kam. Der 27-Jährige aus Atlanta war 2005 die Nummer 1 bei den Junioren, konnte bei den Profis aber nie vollends überzeugen. Er wartet immer noch auf einen ATP-Titel. Bei zwei seiner Karriere-Highlights spielte auch Wawrinka eine Rolle: 2011 erreichte Young beim US Open auch dank einem Sieg über den Lausanner zum ersten Mal den Achtelfinal eines Grand-Slam-Turniers. Als ihm das 2015 - erneut in New York - zum zweiten Mal gelang, bedeutete Wawrinka Endstation.

Chiudinelli steht an der Seite des 15 Jahre jüngeren Antoine Bellier noch im Doppel im Einsatz. Danach wird der Routinier auf die Challenger-Tour zurückkehren und versuchen, in der Weltrangliste noch einen Sprung nach vorne zu machen, damit er direkt ins Haupttableau des Australian Opens einziehen kann. Gut möglich, dass vom Gelingen dieses Unterfangen abhängt, ob Chiudinelli im nächsten Jahr wieder in Basel am Start ist oder seine Karriere Ende Jahr beendet. Das er auch die Besten noch fordern kann, hat er am Dienstagabend auf jeden Fall bewiesen.

Qualifikant überrascht Raonic erneut

Für den Weltranglisten-Vierten Milos Raonic gingen die Swiss Indoors schon nach dem ersten Match zu Ende. Der an Nummer 2 gesetzte Kanadier unterlag dem litauischen Qualifikanten Ricardas Berankis (ATP 91). Beim 3:6, 6:3, 6:3 steigerte sich Berankis kontinuierlich und agierte vor allem bei eigenem Service sehr sicher. In den letzten beiden Sätzen liess er keinen Breakball zu und verdiente sich den zweiten Karriere-Erfolg gegen einen Top-10-Spieler. 2014 in Moskau hatte der 26-Jährige bereits gegen Raonic gewonnen, der in diesem Jahr in Wimbledon erst im Final gestoppt wurde.

veröffentlicht: 26. Oktober 2016 06:18
aktualisiert: 26. Oktober 2016 06:20

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