Steinacher Gemeindepräsi soll gehen

08.07.2016, 19:25 Uhr
· Online seit 08.07.2016, 13:33 Uhr
In der St.Galler Bodensee-Gemeinde Steinach hängt der Haussegen schief. Verschiedene Personen haben eine Interessengemeinschaft gegründet mit dem Ziel, den aktuellen Gemeindepräsidenten rauszuekeln. Dieser wehrt sich gegen die Kritik.
Michael Ulmann
Anzeige

Die Interessengemeinschaft (IG) wurde letzte Woche im Hinblick auf die nächsten Gemeindepräsidiumswahlen am 25. September 2016 gegründet. Heute Freitag ist sie das erste Mal an die Öffentlichkeit getreten. Die IG schlägt für die Neubesetzung des Gemeindepräsidiums die zwei aktuellen Gmeinderäte Michael Aebisegger (parteilos) und Andreas Müller (GLP) vor. Beide Kandidaten haben wegen Differenzen mit dem Gemeindepräsidenten Roland Brändli ihren Rücktritt bekanntgegeben.

Persönliche Differenzen

"Wir sind mit dem Führungsstil von Roland Brändli nicht einverstanden. Er kann mit den Gemeinderäten nicht gut zusammenarbeiten. Deswegen ist es in der Vergangenheit immer wieder zu Rücktritten im Gemeinderat gekommen. Mit der Gründung der IG wollen wir nun eine Veränderung beim Gemeindepräsidium herbeiführen", sagt Frank Herrmann, der Präsident der IG. Er selber ist vor vier Jahren als Gemeinderat zurückgetreten. Laut eigenen Angaben hat die IG zurzeit rund 50 Mitglieder.

Roland Brändli, seit achteinhalb Jahren Gemeindepräsident von Steinach, kann die Kritik an seiner Person nicht nachvollziehen. Er sagt: «Die Gründung einer IG hat sich in den letzten Wochen abgezeichnet. Ich habe gemerkt, dass einige Leute ein Problem mit mir haben. Es ist aber nie jemand auf mich zugekommen und hat das Problem direkt angesprochen.» Die Art, wie nun Wahlkampf betrieben werde, also mit der Gründung der IG, findet er deshalb «nicht gerade stilvoll». Es sei aber Wahljahr und deshalb müsse man damit rechnen.

Auf Unterstützung zählen

Für Roland Brändli ist klar, dass er im Herbst wieder kandidieren will. Der Gemeinde gehe es gut, es stünden grosse Projekte an und auch er habe Befürworter, gibt er sich kämpferisch. Gemäss seinen eigenen Angaben kann er auf die Unterstützung der Gemeindeverwaltung, der FDP und seiner Familie zählen. «Wenn ich diesen Rückhalt nicht hätte, würde ich nicht noch einmal kandidieren.»

 

Der TVO-Bericht:

veröffentlicht: 8. Juli 2016 13:33
aktualisiert: 8. Juli 2016 19:25

Anzeige
Anzeige