Thurgauer Polizei schnappt Entführer bei Geldübergabe

20.01.2018, 12:50 Uhr
· Online seit 20.01.2018, 11:30 Uhr
Die Thurgauer Polizei hat in der Nacht auf Samstag in Arbon am Bodensee eine Entführung bei der Geldübergabe unblutig beendet. Das 21-jährige Opfer war in Winterthur von vier Männern überwältigt worden. Die Entführer wurden verhaftet.
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Gemäss polizeilichen Erkenntnissen wurde der 21-jährige Schweizer am Freitagabend in Winterthur niedergeschlagen, in ein Auto gezerrt und nach Arbon entführt. Die Täter wollten angebliche Schulden von mehreren tausend Franken eintreiben, wie die Thurgauer Kantonspolizei am Samstag informierte.

Auf der Fahrt nach Arbon am Bodensee zwangen die Entführer das Opfer, einen Angehörigen anzurufen. Der Verwandte sollte das Geld auftreiben und es den Entführern übergeben. Der Verwandte aber schaltete die Polizei ein.

Wie Polizeisprecher Andy Theler der Nachrichtenagentur sda auf Anfrage sagte, war die anschliessende Geldübergabe fingiert, die Polizei somit aktiv dabei. Abgewickelt wurde die Geldübergabe in der Nacht auf Samstag um 02.00 Uhr auf dem Novaseta-Areal in Arbon. Das Entführungsopfer konnte dabei unverletzt befreit werden.

Die vier mutmasslichen Täter wurden festgenommen und inhaftiert. Laut Polizeiangaben handelt sich um einen 23-jährigen sowie einen 24-jährigen Schweizer, einen 23-jährigen Mazedonier und einen 25-jährigen Kosovaren.

Bei der nächtlichen Befreiungsaktion waren eine Spezialeinheit der Thurgauer Polizei und insgesamt etwa 30 Polizisten im Einsatz. Die Befreiung der Geisel erfolgte ohne Schussabgabe.

Die Täter seien unbewaffnet und offenbar vom grossen Polizeiaufgebot überrascht gewesen, sagte der Thurgauer Polizeisprecher Andy Theler der Nachrichtenagentur sda. Sie hätten bei der Festnahme keinen Widerstand geleistet.

Die genaueren Hintergründe der Entführung werden durch die Kantonspolizei Thurgau und die Staatsanwaltschaft abgeklärt. Die Staatsanwaltschaft Bischofszell führe eine Strafuntersuchung, hiess es weiter.

veröffentlicht: 20. Januar 2018 11:30
aktualisiert: 20. Januar 2018 12:50
Quelle: SDA

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