Trotz Defizit: Steuersenkung für Firmen

27.10.2016, 11:18 Uhr
· Online seit 27.10.2016, 11:06 Uhr
Der Kanton Graubünden ist zufrieden mit seiner aktuellen Finanzsituation. Aufgrund der höher budgetierten Steuereinnahmen beschliesst die Regierung, den kantonalen Steuerfuss für juristische Personen zu senken. Ab 2020 gerät die Bündner Kasse ohne Sparmassnahmen allerdings in Schieflage.
Fabienne Engbers
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Insgesamt budgetiert der Kanton Graubünden für das Jahr 2017 ein Defizit von rund 20 Millionen Franken. Der Steuerfuss für Privatpersonen bleibt gleich, allerdings werden die Stuereeinnahmen tiefer budgetiert als noch im Vorjahr. Bei den juristischen Personen rechnet der Kanton Graubünden im nächsten Jahr mit zusätzlichen 88,7 Millionen Franken Steuereinnahmen. Auch die Verkehrssteuern für Motorfahrzeuge werden 2017 voraussichtlich mehr Steuereinnahmen bringen (+3,2 Millionen Franken).

Wettbewerbsfähigkeit stärken

Der Kanton Graubünden hat sich für die nächsten Jahre zum Ziel gesetzt, «den Wirtschaftsstandort Graubünden weiterzuentwickeln und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken». Hinzu kommt das schwierige wirtschaftliche Umfeld für Unternehmen. Daher hat sich die Regierung dazu entschieden, den Steuerfuss für Unternehmen zu senken. Der Steuerfuss für Firmen wird ab 2018 kantonal um zehn, kommunal um vier Prozent gesenkt. Mit der Senkung der Steuern reagiert der Kanton ebenfalls auf die Unternehmenssteuerreform III, die eine weitere Steuerreduktion vorsieht.

Rekord-Investitionen geplant

273,7 Millionen Nettoinvestitionen hat der Kanton Graubünden für 2017 budgetiert. Diese Investitionen werden ebenfalls dazu eingesetzt, die Bündner Wirtschaft zu stärken. Insbesondere im Hoch- und Tiefbau sowie den Bereichen Wald- und Wirtschaftsentwicklung wird zur Zeit vermehrt investiert.

Düstere Aussichten

Für die Jahre 2018 bis 2020 rechnet Graubünden wieder mit grösseren roten Zahlen. Im Jahre 2020 wird gar ein Defizit von knapp 100 Millionen Franken erwartet. Bis 2019 ist - bis jetzt - kein umfassendes Sparpaket geplant. Das zulässige Kantonsdefizit beträgt allerdings maximal 50 Millionen Franken - dieses wird dann deutlich überschritten. Der Kanton wird also früher oder später handeln müssen.

Der Grosse Rat wird das Budget 2017 in der Dezembersession behandeln.

veröffentlicht: 27. Oktober 2016 11:06
aktualisiert: 27. Oktober 2016 11:18
Quelle: enf

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