Warum Spiderman in Wirklichkeit keine Wände hochkäme
Auf die Schuhgrösse kommt es an
Durch diesen Zusammenhang ergibt sich auch die Obergrenze der Körpergrösse, die solche Tiere mit Haftfüssen erreichen können. Ab einer gewissen Grösse wären die anatomischen Anpassungen ans Haftklettern einfach zu unpraktisch, schlussfolgern die Wissenschaftler im Fachjournal «PNAS».
Bei einem Menschen müssten die Füsse 40 Prozent seiner Körpergrösse ausmachen, schätzen die Forscher. Das entspräche etwa 80 Prozent unserer Vorderseite, die als Haftfüsse funktionieren müssten, damit wir wie Spiderman glatte Wände hinaufklettern könnten.
«Unsere Schuhe hätten dabei Grösse 145», sagte der an der Studie beteiligt Walter Federle vom Department of Zoology der University of Cambridge am Montag in einer Mitteilung der Universität.
«Bei zunehmender Körpergrösse nimmt das Verhältnis von Oberfläche zu Volumen ab», erklärte Labonte. «Eine Ameise hat im Vergleich zu ihrem Volumen eine grosse Oberfläche, ein Blauwal hingegen eine kleine.»
Ist Superkleber die Lösung?
Das stelle für Haftkletterer ein Problem dar: Je grösser und schwerer sie werden, desto mehr Klebekraft bräuchten sie, um an glatten Wänden laufen zu können. Und desto weniger Oberfläche stehe ihnen aber auch für Haftfüsse zur Verfügung, so Labonte.
Manche Tiere setzen jedoch auf einen anderen Trick, um ihre Füsse an ihre Körpergrösse anzupassen: Sie machen ihre Füsse klebriger. Dies beobachteten die Forscher zum Beispiel bei eng verwandten Froscharten.
Aber auch dieser Mechanismus hat keine grösseren Haftkletterer als Geckos hervorgebracht. Ob der Mensch jemals einen solch potenten - und zugleich kontrollierbaren - Superkleber erfindet, dass er damit Wände hochlaufen kann, bleibt abzuwarten.