Wo Schnee im Juni ganz normal ist
«Wir haben etwa ein halbes Grad Plus hier oben», sagt Ruedi Manser, Wirt des Berggasthauses Alter Säntis. Für ihn ist der Schnee im Juni zwar keine grosse Sache, wirklich schön ist es aber auch nicht. «Es ist richtig ‹grüsig›, es luftet uns den Schnee um die Ohren. Zum Glück sitzen wir in der geheizten Wirtschaft.»
Ein Gewitter auf dem Säntis ist ein Erlebnis
Zurzeit wohnt neben der Wirtenfamilie auch ein Extremsportler auf dem Säntis. Sein Training hat er heute aber ins Tal verlegt, er übernachtet lediglich auf dem Berg. Das Gewitter ist für die Gäste ein Erlebnis. «Heute waren Gäste aus dem Ausland hier, sie haben richtig über das Wetter gestaunt und sich gefreut, auch wenn es wohl nicht ihren Erwartungen entsprochen hat», sagt Ruedi Manser lachend.
Ein Gewitter auf dem Säntis, sei sowieso etwas, dass jeder einmal erlebt haben sollte. «Es ist einfach speziell, wenn man im Sommer ein Gewitter mit Schneesturm sieht.» Da man auf dem Säntis nahe am Gewitter ist, ist es deutlich imposanter. «Der Blitz schlägt meist im Sendemasten ein, man ist mitten im Gewitter drinnen, das ist kein Vergleich zu einem Gewitter im Tal.»
Das Gewitter ist allerdings nicht nur imposanter, sondern auch gefährlicher. «Man sollte die Geländer nicht anfassen, am besten begibt man sich schnell unter Dach», sagt der Wirt.
Bergbahn läuft trotzdem
Trotz Schnee, Regen und Sturm läuft die Säntis Bergbahn. «Wenn es extrem stürmt, dann macht die Bergbahn vielleicht eine kurze Pause, ansonsten läuft sie nach Plan», sagt Ruedi Manser.
Auch der Fussweg zum Säntis ist theoretisch offen. «Es braucht aber einen guten Bergschuh und Erfahrung als Bergsteiger im Schnee», sagt Ruedi Manser. Mindestens eine Stunde läuft man zurzeit noch über Schneefelder, während der Weg relativ steil hinauf führt. Laien sollten daher auch kommendes Wochenende, wenn es wieder schön sein soll, die Bergbahn nehmen.
