Wölfe reissen zum ersten Mal Kalb
Ein Landwirt wollte am Mittwoch Abend seine Kuh-Herde kontrollieren, da sah er im Lichtstrahl seiner Taschenlampe vier oder fünf Wölfe weg laufen. Als er näher kam, fand er ein neugeborenes, totes Kalb auf der Weide. Der Wildhüter bestätigte, dass das Tier von Wölfen gerissen und gefressen wurde. Eine Totgeburt kann ausgeschlossen werden, da das Tier am Anfang noch lebte, sagt Dominik Thiel, Leiter vom St. Galler Amt für Natur, Jagd und Fischerei auf Anfrage.
Mutterkühe waren hilflos
«Schafe und Ziegen wurden schon vorher gerissen, es ist einfach das erste Mal, dass ein Kalb gerissen wurde», sagt Dominik Thiel. Dies könnte daran liegen, dass die Wölfe immer wieder neue Futterquellen testen. «Normalerweise gehen die Wölfe den Weg des geringsten Widerstandes», so der Amtsleiter weiter. Es sei jedoch verwunderlich, dass die Mutterkühe, die einen grossen Schutz darstellen, nicht gegen die Wölfe ankamen.
Bauern wurden gewarnt
Die Fachstelle Herdenschutz hat alle Landwirte informiert und empfahl ihnen, die Kühe nicht im Freien kalbern zu lassen. Die Wölfe seien jedoch schon seit vier Jahren im Tamina Tal, daher müsse man immer mit Verlusten rechnen. (red)