Zwei Komitees vereinen sich
Die Liste der prominenten Namen ist lang, die engagierten Politiker wählen ihre Worte klar und deutlich. «Die Initiative ist ein Frontalangriff auf die Medienvielfalt in der Ostschweiz», sagt CVP-Nationalrat Thomas Ammann. «Wer rechnet, der merkt, dass wir bei einer Annahme von ‹No Billag› drauf zahlen», sagt SP-Nationalrätin Edith Graf-Litscher. Deshalb hat sich der Widerstand gegen die Initiative formiert, die beiden Ostschweizer Komitees «Nein zu No Billag» und «Nein zum Sendeschluss» schliessen sich zusammen und starten in den Abstimmungskampf.
Barnetta, Paganini, Manser
Nebst zahlreichen Politikern kämpfen seit heute auch Sportler, Unternehmer und Schauspieler gegen die «No Billag» Initiative. FCSG-Spieler Tranquillo Barnetta, Schauspieler Philipp Langenegger, Olma-Direktor Nicolo Paganini und Goba-Chefin Gabriela Manser sind vier von 33 Menschen, die das Co-Präsidium des Ostschweizer Komitees bilden. Mit einem Statement setzen sie sich im Abstimmungskampf dafür ein, dass die SRG und Regionalsender wie TVO oder Tele Top erhalten bleiben.
Von jung bis alt
Das Ostschweizer Komitee setzt sich nicht nur aus Personen aus allen Sparten und Parteien zusammen, auch alle Altersgruppen sind vertreten. Der Präsident der jungen Grünliberalen, Andrin Monstein, weiss, dass viele jüngere Menschen zu den Billag-Gegner gehören. «Wir merken oft gar nicht, dass etwas aus öffentlichen Geldern finanziert wurde. Ich denke da zum Beispiel an virale Hits wie ‹Switzerland Second› oder die ‹Seven Thinking Steps› von Martullo-Blocher.» Auch er höre kein Radio oder schaue den Samschtig-Jass. «Trotzdem informiere ich mich anhand der Tagesschau und schaue das Champions-League-Finale.» Deshalb setzt auch er sich im Komitee ein.
«Hoffe, dass sich Verbände melden»
Auch der ehemalige Ständeratspräsident Ivo Bischofberger gehört zum Co-Präsidium des Ostschweizer Komitees. Nebst den bereits gelisteten Namen erwartet er von den Ostschweizer Sport- und Kulturverbänden, dass diese nun die Parole ergreifen. Schweizer Randsportarten wie Schwingen oder Turnen sind auf unabhängige Berichterstattung angewiesen. «Wer würde denn noch von einem eidgenössischen Schwingfest oder Turnfest berichten, wenn jeder machen kann, was er will? Gleich verhält es sich mit der Volksmusik», sagt Bischofberger.