Fehlalarm in Wil ist kein Einzelfall
Bei rund 120'000 Anrufen pro Jahr, die bei der St.Galler Notrufzentrale eingehen, können Einsätze aufgrund von Falschmeldungen nicht vermieden werden. «Wir überprüfen selbstverständlich immer, ob an der Sache etwas dran ist, das gehört zu unserer Aufgabe», sagt Gian Andrea Rezzoli, Mediensprecher der Kantonspolizei St.Gallen, zu TVO.
Delikt mit Fernsehen verwechselt
Es sei auch schon vorgekommen, dass Personen angerufen hätten, weil in der Nachbarwohnung vermeintlich gerade einer zusammengeschlagen oder umgebracht werde. «Dabei hat einfach jemand zu laut TV geschaut», erinnert sich Rezzoli. «Unterm Strich sind wir natürlich froh, dass nichts passiert ist.»
Regelmässig werden auch Feuerwehreinsätze ohne echten Grund ausgelöst - zum Beispiel wegen defekter Brandmelder. Der Sicherheitsverbund der Region Gossau rückt vorsorglich in jedem Fall aus, wie der Geschäftsführer und Regionalkommandant Stefan Kramer erklärt: «Wir können es uns nicht leisten, zu zweit schauen zu gehen, ob was los ist.» Es lohne sich finanziell nicht, Einsatzkräfte zurückzubehalten.
Keine Busse für Wiler Anrufer
Wer aus Jux einen Alarm auslöst, erhält eine saftige Rechnung. Alle anderen Einsätze trägt der Steuerzahler. Der Anrufer aus Wil kommt ohne Busse davon, weil er geistig verwirrt ist. Er befindet sich nun in psychiatrischer Behandlung.
Nachdem ein 48-jähriger Mann der kantonalen Notrufzentrale am Montagabend gemeldet hatte, dass in einer Wohnung in der Wiler Innenstadt geschossen worden sei und es Verletzte gebe, stürmten zahlreiche Sondereinsatzkräfte der Kantonspolizei St.Gallen das Haus. Schliesslich merkten sie, dass sich der Anrufer den Vorfall nur eingebildet hatte (FM1Today berichtete).