«Ja, ich bin schwul - na und?»

10.12.2017, 08:24 Uhr
· Online seit 10.12.2017, 07:56 Uhr
Der 37-jährige Super-League-Schiedsrichter Pascal Erlachner hat sich als erster Schwuler im Schweizer Spitzenfussball geoutet. Er hat das Lügen satt und will gesellschaftlich Einfluss nehmen.
Angela Mueller
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«Ja, ich bin schwul - na und», sagte er dem «SonntagsBlick». «Ich bin reif für diesen Schritt und gespannt, was ich damit auslöse.» Der frühere Spieler in der ersten und zweiten Liga hielt seine Neigung jahrelang versteckt und will anderen helfen. «Die ewige Lügerei ist wahnsinnig anstrengend. Wenn in der Garderobe jemand gesagt hat: ,Hey, du schwuler Siech!’ oder ,Schau nicht so schwul!’, lachte ich mit und tat so, als fände ich die Sprüche cool.»

Am 21. Dezember will das Schweizer Fernsehen (SRF) einen Dokumentarfilm über den Schiedsrichter, Sekundarlehrer und FDP-Gemeinderat aus Wangen bei Olten SO zeigen. Der Schweizerische Fussballverband und die Schiedsrichter-Verantwortlichen wollten laut «SonntagsZeitung» und «Le Matin Dimanche», dass der Dok erst zu Beginn der längeren Winterpause ausgestrahlt wird. Damit sich ein allfälliger Sturm der Reaktionen bis zum Start ins neue Fussballjahr wieder etwas legen könne. Freunde und Begleiter äusserten sich demnach unterschiedlich. Die einen erzählen, Erlachner oute sich, weil es Zeit dafür sei, gesellschaftlich, aber auch persönlich. Kritische Beobachter sagten ihm Geltungsdrang nach. Er wolle mit diesem Schritt über den Fussball hinaus bekannt werden.

veröffentlicht: 10. Dezember 2017 07:56
aktualisiert: 10. Dezember 2017 08:24
Quelle: red.

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