Ein solides Programm – mit dem Highlight neben der Bühne
The Chainsmokers, Nina Chuba, Placebo, Tom Odell, Ròisìn Murphy oder Queens of the Stone Age: Es sind klassische Acts fürs OpenAir St.Gallen. Souverän. Massentauglich. Stimmung ist garantiert.
Aber es sind nicht die grossen Überraschungen, die meisten dieser Namen wurden schon seit Wochen in der Ostschweiz gehandelt. Klar: Die OASG-Verantwortlichen sind aufs Publikum angewiesen, die Tickets müssen verkauft werden. Das macht man mit sicheren Werten, nicht mit Experimenten.
Hier hat das OpenAir St.Gallen unterdessen eine gute Mischung gefunden. Die Headliner holen das Publikum ins Tobel, die Überraschungen, die kleinen Acts, die Geheimtipps – diese werden «quersubventioniert» und sorgen dafür, dass auch jenes Publikum am Festival auf seine Kosten kommt, das dort gerne neue Bands entdecken will.
Und doch hat das OpenAir St.Gallen 2024 ein ganz grosses Highlight. Zwar nicht auf der Bühne und nicht alle werden es mitbekommen: Der Gratis-ÖV ans Festival.
Damit zeigen die Verantwortlichen, dass es ihnen mit dem Klimaschutz ernst ist, dass es eben nicht nur eine hohle Phrase ist.
Ob das wirklich auch in der Öffentlichkeit so ankommt, steht auf einem anderen Blatt. Noch immer haben viele Leute – in der Regel solche, die nicht ans Festival selbst gehen – die Meinung, dass es im Sittertobel während dem OpenAir St.Gallen dreckig sei, überall Abfall liegen gelassen werde und sich die Besucherinnen und Besucher nicht um die Umwelt scheren.
Die Zahlen zeigen das Gegenteil: Die Menge an Abfall nimmt Jahr für Jahr ab (mit Schwankungen je nach Witterung), die Festival-Fans hinterlassen in den vier Tagen weniger Abfall als eine vergleichbare Anzahl Bürgerinnen und Bürger im selben Zeitraum an irgendeinem normalen Wochentag.
Es spricht für das Festival, wenn man den eingeschlagenen grünen Kurs weiter hält, auch wenn sich die festgefahrenen Meinungen kaum ändern lassen. Nur schon dafür verdient das OpenAir St.Gallen Lob.
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