Adieu Hotel Mama - hallo Kaserne!

24.07.2017, 18:06 Uhr
· Online seit 21.07.2017, 11:21 Uhr
Diesen Sommer starten rund 7800 Rekruten ihre RS. Wir begleiten eine Woche lang den Ostschweizer Rekruten Beat Ruoss und seinen Ausbildner Fabrice Merz in der Infanterie-Rekrutenschule 11 in Gossau. Der erste Tag ist nicht ganz einfach.
Raphael Rohner
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Wenn der Marschbefehl ins Haus flattert, haben junge Schweizerinnen und Schweizer das Datum vor Augen, wann für sie das Leben in zivil endet und sie Teil der Schweizer Armee werden. Rund 7800 Rekruten rücken diesen Sommer in die Rekrutenschulen im ganzen Land ein. Einer davon ist der 21-jährige Beat Ruoss aus Ricken SG. Der gelernte Metallbaukonstrukteur rückt mit gemischten Gefühlen in den Dienst für das Vaterland ein: «Es wird sicher ein anderes Leben.» Am meisten freut er sich auf die Kameradschaft mit den anderen Rekruten.

Die Rekruten verabschieden sich von ihren Liebsten

Von Genf bis ins Engadin stehen sie mit Sporttaschen an den Bahnhöfen und an Parkplätzen. Sie werden ein letztes Mal von ihren Mamis und Freundinnen umarmt und dann ziehen sie los in die Kasernen. Dort sind zeitgleich bereits die Kader der Rekrutenschulen dabei, das Einrücken für die Rekruten zu organisieren.

Der Obergefreite Fabrice Merz aus Weinfelden steht in der Infanterie-Kaserne schon im Tarnanzug bereit. Seine Haare sind kurz geschnitten und sein Bart ist sauber getrimmt. Er wird Rekruten wie Ruoss empfangen, während einigen Wochen ausbilden und den Unteroffizier abverdienen. Für Merz ist die Aufregung am Morgen des Starts der Rekrutenschule gross: «Ein Vorbild zu sein, ist enorm spannend. Ich freue mich darauf, neue Leute kennenzulernen.»

150 neue Rekruten für die Infanterie-Kompanie 3

Bei der Ankunft der Rekruten in der Kaserne werden die Neuankömmlinge ihrer Kompanie und ihrem Zug eingeteilt. Der Obergefreite Merz begegnet dem Rekruten Ruoss das erste Mal. Ruoss ist zwei Meter gross und lässt sich vom kleineren Merz orientieren. Dann sitzt er mit seinen 150 künftigen Kameraden in der Turnhalle der Kaserne Neuchlen-Anschwilen in Gossau.

Nach der Ansprache des Schulkommandanten werden die Rekruten bereits ausgebildet. Sie müssen Gradkenntnisse büffeln und die Regeln des Soldatenlebens kennenlernen. Es gibt unter anderem Tagesbefehle, Tagespläne (so genannte Picassos), Essensregeln und Zimmerordnungen.

(rar)

veröffentlicht: 21. Juli 2017 11:21
aktualisiert: 24. Juli 2017 18:06

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