Der Alpstein als Fasnachts-Beiz
«Wir sind seit vier Wochen jede freie Minute daran, aus der Beiz eine Festhütte zu machen.» Urs Brülisauer lacht und streicht sich die Schweissperlen aus dem Gesicht. Er ist gerade daran, die letzen Schindeln an die Fassade des Bergrestaurants Aescher zu hämmern. Die Luft ist staubig, es läuft Punkmusik und jemand fragt, wo denn der Meter sei. 15 Handwerker verwandeln das Restaurant Rössli in Haslen zur Zeit in ein Miniatur-Alpstein. Das Restaurant steht den Rest des Jahres leer, nur während der Fasnachtszeit wird es von den fleissigen Fasnächtlern wiederbelebt. «Wir sind alle ghöörige Fasnachts-Fans und bauen das Rössli nun schon das siebte Mal um», sagt Mauro Follador, der jedes Jahr mitwirkt.
Der letzte Schliff für die «beste Zeit des Jahres»
Die Handwerker verbringen fast jede freie Minute im Rössli. Sie zimmern den Säntis samt Fahne, die Tierwies-Bar und sogar ein sich drehendes Bergrestaurant aus dem Nichts. «Einen Plan haben wir eigentlich nicht, wir werkeln einfach drauf los», sagt Pascal Breu, der für das Marketing der Fasnächtler verantwortlich ist. Er wischt den Staub von einem Stapel Flugblättern: «Dieses Jahr wird es recht urchig und die Stimmung wird riesig.» Die Fasnacht im Rössli beginne am heutigen Freitagabend und bis dahin müssten noch einige Details ausgearbeitet werden.
Das letzte Mal im ehrwürdigen Rössli
«Es wird wohl unsere letzte Fasnacht in der Dorfbeiz sein», sagt Follador etwas traurig. Das Restaurant stehe seit einiger Zeit leer und es sei ungewiss, wie es weitergehe. Die freiwilligen Helfer sind sich aber einig: «Unsere Stimmung lassen wir uns nicht verderben, wir lassen es nochmal richtig krachen!»