Die Maturaarbeit und das Partymachen kommen den meisten Maturandinnen und Maturanden gegenseitig in die Quere. Anders ist es bei der 17-jährigen Speicherin Jana Manser. Die Gymnasiastin hat sich nämlich dazu entschlossen, eine besondere Maturaarbeit abzugeben. Diese beinhaltet unter anderem ein Benefizopenair in Wald im Kanton Appenzell Ausserrhoden. Die Konzerte sollen am kommenden Freitag stattfinden. Die Einnahmen werden an zwei Hilfsprojekte in Afrika gespendet.
Doch wie kommt man auf eine solche Idee? Jana hat eine einfache Erklärung: «Ich habe mir viele Gedanken gemacht, da ich etwas machen wollte, das mir während dem Schreiben der Arbeit nicht verleidet.» Da habe sie ihr Mami auf die Idee gebracht, ein Benefizkonzert zu veranstalten. «Ich wollte das schon immer mal ausprobieren – und Helfen in Afrika wollte ich auch. Also dachte ich mir: Warum nicht beides miteinander verbinden?»
Mami weiss Rat
Doch so einfach geht das nicht. Doch auch hier hat Mami Manser die Finger im Spiel. Sie kennt nämlich Anita Bless, Präsidentin der Freiwilligen Gruppe SG/AR/AI von Terre des Hommes. Bless selbst hat viel Erfahrung in diesem Bereich und plante bereits das Openair in Wald. Jana konnte sich dort anschliessen.
Doch in ein gemachtes Bett legte sich die 17-Jährige nicht. Denn die Arbeit für das Festival begann bereits, als es noch nicht das Maturathema war. Seit April befasse sie sich damit: «Ich habe vor allem Sponsoren für den Event gesucht, den Flyer gestaltet und ich durfte gemeinsam mit Anita die Künstler aussuchen. Anita hat mir aber sehr geholfen und mich fleissig unterstützt.» Die Aufregung komme langsam bei ihr, denn es gebe noch genug zu tun, bis in Wald die ersten Töne von der Bühne erklingen. Sie freue sich aber, dass bereits etliche Freundinnen und Freunde wie auch Lehrpersonen ihr versprochen hätten, dabei zu sein.
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Das Ziel des Openairs ist klar: «Mit dem Openair wollen wir Geld für zwei Projekte in Afrika sammeln, um diese zu unterstützen», führt Jana aus. Dabei handelt es sich zum einen um ein Schulprojekt in Zanzibar, welches armen Familien und Waisen eine Bildung ermöglicht. Zum anderen wird das Dorf Umoja (auf Deutsch: Einheit) in Kenia unterstützt. Das Dorf wurde von Samburu-Frauen, welche vor Gewalt ihrer Männer flüchteten, in den 90er-Jahren erbaut. Und die Zahlen seien laut Jana sehr erfreulich: «Stand jetzt sieht es so aus, dass alle Kosten gedeckt sind. Alles, was nun dazu kommt, geht direkt an die Projekte.»
Highlight kommt im Herbst
Das Openair ist allerdings nur ein Teil von Janas Maturaarbeit. Der Hauptteil der Arbeit werde sich mit den Frauen der Samburukultur in Afrika beschäftigen – und um das Dorf Umoja. Jana wird das Dorf im Herbst gemeinsam mit ihrem Mami besuchen. Ein Highlight, auf dass sich die dann 18-Jährige extrem freut – vor allem, weil sie nicht alleine unterwegs ist: «Mein Mami kommt mit mir mit. Es wird eine Art Mutter-Tochter-Reise. Es ist schön, dass sie sich ebenfalls für das Thema interessiert.» Für beide ist es der erste Ausflug auf den grossen Kontinent.
Beim Besuch im Dorf wird Anita Bless nicht an Janas Seite sein. Dennoch habe Bless ihr und ihrem Mami tatkräftig geholfen: «Sie hat uns die Hotels gebucht und uns auch sonst bei der Reiseplanung unterstützt.»
Nach der Arbeit kommt die Arbeit
Danach wird es für Jana ans Schreiben gehen. Die Maturaarbeit muss die Speicherin Mitte Dezember abgeben. Ob sie bestanden hat, wird sie dann im nächsten Frühling wissen. Wie es danach für sie weitergeht, weiss sie noch nicht genau. Sie sagt aber: «Ich kann mir gut vorstellen, nächstes Jahr wieder bei einem solchen Festival zu helfen.» In Wald könnte es also auch im nächsten Jahr Musik für den guten Zweck geben.
Alle Informationen zum Openairablauf, den Künstlern und wie du spenden kannst, erfährst du hier.