Bahnübergang nervt Altstätten
Wenn die Schranke in Altstätten beim Restaurant Grüntal schliesst, um einen Zug durchzulassen, herrscht im Altstätter Industriequartier Chaos. Dem Treiben schauen Gewerbler und Anrainer des Industriequartiers schon seit Jahrzehnten zu.
Autos auf der Gegenfahrbahn und auf dem Trottoir
Verkaufsberater Dominik Roth arbeitet seit zehn Jahren in unmittelbarer Nähe der Bahnschranke. Das Problem ist ihm bekannt: «Die Autos stauen sich die Strasse hoch. Verkehrsteilnehmer, die nicht durch die Schranke müssen, sind meist gezwungen, die Kolonne auf der Gegenfahrbahn zu überholen.» Auch Autos auf dem Trottoir hat Roth schon beobachtet. Unbestritten eine gefährliche Situation. In der Vergangenheit hat es bereits verschiedene Lösungsvorschläge gegeben, doch diese sind allesamt gescheitert. Zur Debatte standen beispielsweise eine Brücke über die Bahngleise oder eine Unterführung.
Umfahrung soll endlich Abhilfe schaffen
Eine Ostumfahrung soll nun endlich die lang ersehnte Lösung bringen. Die CVP Altstätten hat zusammen mit einer Arbeitsgruppe eine Petition mit 1100 Unterschriften beim Kanton St.Gallen eingereicht. Die Umfahrung sei die einzige Möglichkeit, das Gebiet um den Bahnübergang zu entlasten, sagt Andreas Broger, Stadtrat und Mitglied der CVP Altstätten: «In einer Stunde ist die Schranke des öfteren insgesamt mehr als 30 Minuten lang geschlossen.» In dieser Zeit stehe die Wirtschaft praktisch still. «Lastwagen müssen manchmal zwei Schliessgänge lang warten.» Doch nicht nur die Wirtschaft ist für Broger besorgniserregend, auch Fussgänger, insbesondere Kindergärtler und Schüler würden bei geschlossenen Bahnschranken einer Gefahr ausgesetzt: «Wenn die Autofahrer endlich fahren können, dann machen sie das tendenziell schnell.»
Altstätter warten auf Anwort des Kantons
Das Altstätter Anliegen liegt jetzt wohl auf einem Schreibtisch bei der Kantonsverwaltung. Falls der Entscheid für eine Ostumfahrung allerdings negativ ausfallen würde, müsste die Stadt Altstätten den Kanton selber ins Gebet nehmen. Denn: «Nochmal fünf bis zehn Jahre auf eine Realisierung warten, ist irgendwann der Bevölkerung, den Anwohnern und auch der Wirtschaft mit ihren Angestellten nicht mehr zumutbar», warnt Andreas Broger.
Gibt der Kanton grünes Licht, könnte der Bau einer Umfahrung in drei bis fünf Jahren starten.
Der Beitrag von TVO-Reporterin Rahel Röthlin