Frühling laut Feldmäusen nicht in Sicht

20.03.2018, 19:31 Uhr
· Online seit 20.03.2018, 14:32 Uhr
Der Kalender sagt, es sei Frühling. Ein Blick aus dem Fenster sagt, stimmt nicht. Sowohl meteorologische Modelle als auch Innerschweizer Feldmäuse prophezeien: Es bleibt vorerst winterlich.
Stephanie Martina
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Laut dem Kalender steht heute der Frühling vor der Tür. In Wirklichkeit steht dort aber im Moment bei vielen die Schneeschaufel. Von Frühling keine Spur. Und er wird auch noch eine ganze Weile auf sich warten lassen, prophezeit der Muotathaler Wetterschmöcker Martin Holdener. Im vergangenen Herbst sagte er an der Generalversammlung der Wetterschmöcker voraus, dass es den Mäusen auch Ende März noch auf den Pelz schneien werde - und behielt recht. Während seine Wetterschmöcker-Kollegen eher Pflanzen und Bäume beobachten, um ihre Prognosen zu erstellen, studiert Holdener das Verhalten von Feldmäusen und vergleicht es mit jenem von anderer Tieren. Mit seiner Winter- und Frühlings-Vorhersage ist der 56-Jährige bisher zufrieden: «Bis jetzt kam alles so, wie ich es erwartet habe. Aber es war auch auffällig, dass wir schon im Spätsommer so viele Mäuse im Haus hatten. So etwas gab es noch nie.» Daraus habe er dann seine Wetterprognose abgeleitet, erklärt er. «Schon ältere Generationen haben uns gelehrt, dass uns ein ‹kurliger›, stenger und langer Winter bevorsteht, wenn sich die Mäuse früh in die Häuser zurückziehen - und genau so war es.»

Der Frühling kommt erst nach Ostern

Was sagen Martin Holdeners Wetterprognosen für die nächsten Wochen voraus? «Es wird wettertechnisch noch eine ganze Weile so weitergehen. Schnee, Regen, Nebel - das hält das Wetter in den kommenden Tagen und Wochen für uns bereit», ist sich Holdener sicher. Sonne und Wärme werde es vorerst nicht geben, auch nicht über Ostern. Konkret schreibt Holdener in seiner April-Prognose: «Es schneit noch sechs Tage weiter. Von jetzt an kommt der Frühling langsam, schöner und wärmer. Bis zum 20. sind fünf Tage so warm, dass auch die, die trotz Warnung auf den Skisesseln angefroren waren, nach Hause können.» Nach der ersten Aprilwoche dürfte der Frühling erwachen und es werde von Tag zu Tag etwas wärmer, sagt Holdener.

 

Mäuse und Modelle sind sich einig

Was Holdeners Mäuse-Beobachtungen ergaben, belegen auch die Modelle und Berechnungen von Cédric Sütterlin von Meteonews. Laut dem Meteorologen sieht es derzeit nicht danach aus, als würde es bald frühlingshaft werden. «Morgen Mittwoch und am Donnerstag bleibt es winterlich und in der Nacht auf Freitag könnte es sogar nochmals Schnee geben.» Es sei mehrere Jahre her, seit es letztmals Ende März so kalt war. Sütterlin verweist auf das vergangene Jahr: «Im März 2017 hatten wir deutlich mildere Temperaturen und teils bis zu 20 Grad. Jetzt haben wir in der Nacht Tiefstwerte von -3 Grad und tagsüber klettert das Quecksilber nicht über 2 bis 4 Grad. Mit der Bise fühlt es sich gar noch kälter an.»

Erst am Wochenende erwartet Sütterlin mildere Temperaturen um die zehn Grad. «Aber wirklich frühlingshaft ist das noch nicht», sagt er. Man könne auch nicht ausschliessen, dass es nochmals winterlich werde. Es sehe momentan zwar eher danach aus, als würde die Temperatur bis Ostern etwa bei der Zehn-Grad-Marke liegen, aber es könne auch kälter werden und sogar schneien. Weisse Ostern sind also nicht ausgeschlossen.

veröffentlicht: 20. März 2018 14:32
aktualisiert: 20. März 2018 19:31

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