Wie Sandrine Nikolic-Fuss per Losentscheid zur Grossrätin wurde
Quelle: TVO
Die Thurgauer Bevölkerung wählte am Sonntag nebst einer neuen Regierung auch ein neues Kantonsparlament. Insgesamt 1014 Personen auf 55 Wahllisten in den fünf Bezirken haben sich für den Grossen Rat aufstellen lassen.
Von den insgesamt 130 Sitzen schnappte sich die SP 18 Mandate. Damit konnte die Partie vier zusätzliche Sitze hinzugewinnen. Zwei dieser Sitze holen sich die Thurgauer Sozialdemokraten im Bezirk Münchwilen. Und dort ereignte sich am Wahlsonntag ein doch etwas merkwürdiger Fall.
Genau gleich viele Stimmen
Die beiden SP-Kandidatinnen auf der Liste 5 des Bezirks Münchwilen haben tatsächlich genau gleich viele Stimmen erreicht und standen somit beide auf Platz zwei der Liste. Es sind dies Sandrine Nikolic-Fuss aus Bettwiesen und Monika Böhi aus Wilen mit 1370 Stimmen. Wer von den beiden nun einen der zwei verfügbaren Sitzen im Grossen Rat besetzen soll, musste durch ein Los entschieden werden.
Oder in den Worten des Kanton Thurgau: «Bei Stimmengleichheit von zwei Kandidierenden für einen einzigen zu besetzenden Sitz legt das Gesetz über das Stimm- und Wahlrecht fest, dass die Betroffenen eine Verzichtserklärung abgeben können, oder dass anschliessend ein Losentscheid erfolgt.»
«Explosion der Freude»
Das Los wurde nach der offiziellen Wahl am Sonntagabend gezogen und machte Sandrine Nikolic-Fuss zur Grossrätin. «Der Losentscheid könnte einen etwas bitteren Nachgeschmack hinterlassen», sagt Nikolic-Fuss. Trotzdem freue sie sich extrem über die zwei Sitze. Sie spricht von «einer Explosion der Freude». «Und wer kann schon behaupten, dass ihm zweimal gratuliert wird», sagt sie weiter.
Bei der Resultatverkündigung des Bezirks Münchwilen am Sonntagnachmittag stand Nikolic-Fuss nämlich bereits auf der Liste der Gewählten. Dies sei für sie sehr überraschend gekommen und sie habe sofort ihren Wahlsieg und Sitzgewinn der SP mit ihren Parteikollegen gefeiert. Ihr sei fleissig gratuliert worden. Erst später wurde dann der kuriose Zufall auf der Bühne im Wahlzentrum verkündet. Nach dem Losentscheid wurde sie dann zum zweiten Mal beglückwünscht.
Das ganze Interview mit der frisch gewählten Grossrätin kannst du dir im Video oben ansehen.
Somit rückt Monika Böhi auf dem dritten Platz auf den ersten Ersatzplatz der Liste 5 (SP). Sie sagt gegenüber TVO per Telefon, dass sie schon etwas enttäuscht sei, dass es mit der Wahl nicht geklappt habe. Es sei besonders schade, habe dies von einem Los entschieden werden müssen. Trotzdem freue sie sich darüber, dass die SP nun auch im Hinterthurgau zwei Sitze hat.
(kop)
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