Weniger Einbrüche, mehr Gewalt
Die Resultate der diesjährigen Kriminalstatistik der Kantonspolizei sind grundsätzlich erfreulich: Im Kanton St.Gallen gab es 18 Prozent weniger Einbrüche und knapp 30 Prozent weniger Raubüberfälle. Die Gewalt- und Sexualdelikte haben jedoch um sieben respektive sechs Prozent zugenommen. Die Polizei registrierte insgesamt 26'208 Fälle. Die Aufklärungsquote liegt bei knapp 55 Prozent.
«Warum die Anzahl Fälle zurückgegangen ist, können wir nicht genau erklären», sagt Kapo-Kommandant Bruno Zanga. Die Polizei habe präventive und gesellschaftliche Aufgaben übernommen, die sich positiv auf die Entwicklung auswirken. Oft seien solche Entwicklungen allerdings auch zufällig. Zum Beispiel ist die Gewalt im Sport wegen des Abstiegs der SC Rapperswil-Jona Lakers zurückgegangen. Mehr Einsätze gab es bei den Heimspielen vom FC St.Gallen und FC Vaduz.
Mehr Personal bewilligt
Trotz weniger Kriminalität braucht die Polizei mehr Personal. Der Kantonsrat hat eine Aufstockung des Personals um 98 Beamte bewilligt. «Damit sich die Leute sicherer fühlen, streben wir eine vermehrte Polizeipräsenz an.»
Zudem fordert der gesellschaftliche Wandel seinen Tribut. So muss sich die Polizei vermehrt mit neuen Kriminalitätsformen auseinandersetzen - zum Beispiel mit Pishing, Skimming, Wardriving oder Cyberbullying. Der bislang eher ländlich geprägte Kanton St.Gallen habe sich zu einer eigentlichen 24-Stunden-Gesellschaft entwickelt, sagt Zanga.
Gefährliche Stadt
Grundsätzlich lebt es sich in der Stadt doppelt so gefährlich wie auf dem Lande. In St.Gallen waren es 67 Straftaten pro 1000 Einwohner, auf dem Land 32 Straftaten pro 1000 Einwohner.
Auch im Kanton Graubünden sind die Massendelikte wie Diebstähle und Einbruchdiebstähle zurückgegangen. Die Gesamtzahl der Taten sank um 637 auf 9448. Die Aufklärungsquote in Graubünden lag im Schnitt bei knapp 37 Prozent.