«Fifa-Heuchler» Büchel poltert gegen Weltwoche
«Absolut daneben ist das, was die ‹Weltwoche› hier geschrieben hat», sagt der Rheinaler SVP-Nationalrat Roland Rino Büchel. Es sei eine typische Aktion von Freunden Blatters, Personen zu diskreditieren.
Die «Weltwoche» hatte Büchel und andere Fifa-Kritiker als «Fifa-Heuchler» bezeichnet. Ausserdem hat sie ihm vorgeworfen, von der Fifa eine Abfindung von einer halben Million Franken verlangt zu haben.
Und weil er diese nicht bekommen hätte, habe er jetzt aus persönlichen Gründen gegen den Bundesratskandidat Heinz Tännler gewettert. Denn dieser sei damals verantwortlich gewesen für den negativen Entscheid. So der Vorwurf.
Kritik kurz vor Wahl
Es ist die letzte «Weltwoche»-Ausgabe kurz vor den Wahlen. Ein denkbar schlechter Zeitpunkt für diese Vorwürfe. Könnte das dem Wahlkampf schaden? Büchel bleibt zuversichtlich. «Sieben Jahre lang hat man mich zu dem Thema befragt und nie habe ich etwas Falsches zur Fifa gesagt. Jetzt, drei oder vier Tage vor den Wahlen wirft man mir so etwas vor», sagt Büchel. Das sei doch absurd. Er glaubt an seine Wählerschaft. «Die St. Galler Wählerinnen und Wähler werden mich deswegen nicht die Urne meiden», meint er.
Mit Köppel im Parlament
Auch «Weltwoche»-Chef Roger Köppel ist Nationalratskandidat für die SVP. «Er hat gute Chancen gewählt zu werden und wollte wohl mit diesem Artikel einfach beweisen, dass er kein Parteiblatt führt», meint Büchel. Er habe Köppel betreffend des Artikels kontaktiert, dieser verwies ihn aber immer wieder auf den Autor. Und dieser sei in den Ferien.
Entschuldigung ein Muss
Büchel erwartet nach diesem «Bock» eine Stellungnahme beziehungsweise eine Richtigstellung. Eine Entschuldigung wäre in seinen Augen auch angebracht. Diese könnte in diesem Fall durchaus von rechtlicher Natur sein. «Falls keine Entschuldigung von der ‹Weltwoche› kommt, dann wird es für Köppel unangenehm», kündigt Büchel an.
Toni Brunner sagt nichts
Toni Brunner, SVP-Parteipräsident und ein guter Freund Büchels, war zwar ebenfalls in Altstätten zugegen, wollte sich aber nicht vor der Kamera zum parteiinternen Zwist äussern. Er habe den Artikel noch gar nicht gelesen. Vielleicht will sich der Parteichef aber auch einfach nicht in die innerparteilichen Querelen einmischen; geschweige für eine der beiden Seiten Partei ergreifen. Neutral. Richtig schweizerisch halt.