«Eine neue Struktur war notwendig»
· Online seit 04.09.2017, 18:30 Uhr
Der FC St.Gallen organisiert sich neu. Zumindest zum Teil: Der Sportchef wird wieder dem Trainer überstellt und der aktuelle CEO der Event AG Pascal Kesseli verlässt den Verein. Machtspiele soll es mit der neuen Struktur keine geben, sagt Stefan Hernandez im Interview.
Bildquelle: KEYSTONE/Gian Ehrenzeller
Stefan Hernandez sieht viele Chancen in der neuen Führungsstruktur.
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Stefan Hernandez nach nur drei Monaten wurde die Führungsstruktur innerhalb des FC St.Gallens erneut angepasst, warum?
Ich habe mir in dieser Zeit ein genaues Bild gemacht. Habe die Organisation durchleuchtet und mit unterschiedlichen Leuten gesprochen. Aufgrund dieser Analyse bin ich zum Schluss gekommen, dass im sportlichen Bereich die Position des Sportchefs mit der Verantwortung über den Trainerstab und die erste Mannschaft wichtig ist und den FC St.Gallen im sportlichen Bereich weiterbringen kann. So schaffen wir eine klare Zuordnung und sportliches Know-How innerhalb des Unternehmens.
Der Sportchef steht somit über dem Trainer?
Er steht über dem Trainer, ja, aber er entmachtet den Trainer nicht. Ganz im Gegenteil. Der Sportbereich wird gestärkt, indem das Know-How erweitert wird und das im gesamten Profibereich.
Seit Stübis Rücktritt ist die Stelle des Sportchefs nicht besetzt, hat man eine Person in Aussicht?
Ja. Wir konnten aus einer langen Liste bereits eine kurze Liste machen. Die Evaluation läuft. Wir werden uns aber die notwendige Zeit nehmen, die richtige Person zu finden.
Wurden die Strukturen angepasst, weil es schwierig war, einen Sportchef zu finden, der sich den alten Strukturen unterordnen wollte?
Nein. Man macht eine Organisation nicht personell, sondern man macht sie dann, wenn sie sinnvoll ist. Ich habe mir während meiner drei Monate im Amt ein Bild gemacht und kam zum Schluss, dass die neue Führungsstruktur die richtige ist.
Die bisherige Führungsstruktur wurde immer wieder von der Öffentlichkeit kritisiert, hat man letzen Endes dem Druck nicht mehr standhalten können?
Nein, überhaupt nicht. Selbstverständlich interessiert uns, was die Öffentlichkeit und die Medienlandschaft macht, aber letztendlich haben wir die Struktur so gemacht, wie wir sie für richtig hielten.
Pascal Kesseli, der CEO der FC St.Gallen Event AG verlässt den FCSG, ist das eine Folge dieser neuen Führungsstruktur?
Die neue Führungsstruktur hat natürlich personelle Veränderungen zu Folge, aber wir haben uns in gegenseitigem Einvernehmen zu diesem Schritt entschlossen. Es gab weder einen Streit noch Führungsprobleme, wir haben gemeinsam beschlossen, getrennte Wege zu gehen.
Was soll sich konkret mit der neuen Organisation verändern?
Die neue Struktur ist langfristig ausgerichtet. Wie wollen die Ziele verfolgen, die wir uns gesteckt haben. So haben wir eine klare Abgrenzung, eine klare Abtrennung und eine klare Zuweisung der Aufgaben.
Bis wann soll ein neuer Sportchef kommen?
Wir haben uns keine Deadline gesetzt. Wir wollen den Richtigen holen und uns dabei die Zeit lassen, die wir brauchen.
(abl)
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