London-Attentäter war britischer Staatsbürger
Der Täter hatte zunächst Menschen auf der Westminster-Brücke nahe dem Parlament mit einem Auto umgefahren. Anschliessend verletzte er einen Polizisten mit einem Messer tödlich, bevor er selbst erschossen wurde.
Die Premierministerin Theresa May sagte am Donnerstag: «Wir glauben der Täter handelte alleine. Wir kennen seine Identität, er war dem Geheimdienst MI5 bekannt. Er wurde in Grossbritannien geboren und war inspiriert von der islamistische Ideologie.»
.@theresa_may: Still believed attacker acted alone. His identity known to police/MI5. He was British-born, was inspired by Islamist ideology pic.twitter.com/IDX9eLSKLo
— Sky News (@SkyNews) March 23, 2017
Islamistischer Hintergrund
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat den Terroranschlag in London für sich beansprucht. Ein «Soldat» des IS habe die Operation ausgeführt, meldete das IS-Sprachrohr Amak am Donnerstag unter Berufung auf nicht näher genannte Sicherheitskreise über das Internet.
Bei den Opfern des Anschlags handelt es sich um den Polizisten, einen 48-jährigen Familienvater sowie drei Passanten. Auch am späten Abend war das Areal um das Parlament in London noch weiträumig abgesperrt. Hubschrauber kreisten noch über dem Regierungsviertel.
Keine Erhöhung der Terrorwarnstufe
Der Anschlag von London wurde auf den Tag genau ein Jahr nach den Terrorattacken von Brüssel verübt, bei denen islamistische Selbstmordattentäter 32 Menschen mit sich in den Tod gerissen und mehr als 300 weitere verletzt hatten.
Premierministerin Theresa May kündigte an, dass die Terrorwarnstufe in Grossbritannien trotz des Anschlags nicht erhöht werde. Sie bezeichnete den Anschlag als «krank und verkommen». Das Leben werde wie gewohnt weitergehen. «Morgen früh wird das Parlament zusammentreten wie immer.» Nach der aktuellen Warnstufe in Grossbritannien gilt ein Anschlag bereits als «sehr wahrscheinlich».
Keine Schweizer Opfer
Unter den Verletzten in London sind mindestens drei französische Schüler, wie das französische Aussenministerium in Paris mitteilte. Auch zwei rumänische Staatsbürger sollen verletzt worden sein.
Schweizerinnen und Schweizer seien nach ersten Erkenntnissen keine unter den Opfern, teilte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten auf Nachfrage der Nachrichtenagentur sda mit.
Mehrere Opfer hätten «katastrophale Verletzungen» erlitten, zitierte die Nachrichtenagentur Press Association einen Arzt aus dem nahe dem Parlament gelegenen St. Thomas Spital.
Fotos und Filmaufnahmen von Zeugen
Die Polizei rief Zeugen auf, Filmaufnahmen und Fotos an die Ermittler zu senden. Zugleich bat sie Augenzeugen um Zurückhaltung. Sie sollten keine Bilder und Videos von Verletzten in Umlauf bringen.
Verbündete Grossbritanniens wie US-Präsident Donald Trump, die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident François Hollande reagierten bestürzt und sicherten den Briten Unterstützung zu.
Auch Bundespräsidentin Doris Leuthard verurteilte den Anschlag, wie das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation auf Twitter mitteilte.
Beim letzten Terroranschlag in London hatten im Juli 2005 vier Muslime mit britischem Pass in der Londoner U-Bahn und einem Bus Sprengsätze gezündet. 56 Menschen starben, etwa 700 wurden verletzt.