Dernière vom «Kugelblitz»

Emotionaler Moment für Vater Feuz: «Ich bin stolz und nervös»

14.01.2023, 08:03 Uhr
· Online seit 14.01.2023, 07:00 Uhr
Noch bekommt Hans Feuz einige Telefonate von Medienschaffenden, welche ihn gerne zu seinem Sohn «Beätu» befragen würden. Nach der letzten Lauberhorn-Abfahrt von Beat Feuz dürfte Vater Hans aber etwas aus dem Rampenlicht rücken. Vorher heisst es: Interviews geben und Daumen drücken.

Quelle: BärnToday / Rahel Stähli & Warner Nattiel

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Den Vater des aktuell bekanntesten Schweizer Abfahrers zu erreichen, gestaltet sich schwierig. Hans Feuz ist am Donnerstagabend in Wengen eingetroffen, musste aber bereits am Freitagmorgen nochmals das Hotelzimmer wechseln. «Ich versuche pünktlich am Bahnhof zu sein», versprach «Hausi», wie er sich selbst nennt, am Telefon. Vielleicht wird es aber ein paar Minuten später. Mit der Familie in Wengen bleiben, will er bis am Sonntagvormittag.

Rennen künftig vom Sofa aus verfolgen

Auf ihn ist Verlass: Pünktlich erscheint Hans Feuz zum Interview. Auf die Frage, wie er sich aktuell fühlt, sagt er: «Es ist schön, ein letztes Mal dabei zu sein». Er freue sich, dass sein Sohn in Wengen und in Kitzbühel seine Abschiede feiert. Die nächsten Lauberhorn-Rennen wolle er selbst womöglich entspannt vom Sofa aus verfolgen. «Aber es kann schon sein, dass wir doch noch auf Wengen kommen werden. Wir waren die letzten 10-12 Jahre immer da und es gehört irgendwie einfach dazu.»

«Rechne nicht mit einem Sieg»

Einen vierten Lauberhorn-Sieg wird es für Beat Feuz nicht geben, glaubt sein Vater. «Es kommt ja noch das Kitzbühel-Wochenende und der Abschied dort. Er will sich da vorher sicher nicht noch verletzen.» Wengen und Kitzbühel hätten etwa den gleichen Stellenwert für seinen Sohnemann. Auch weil der «Kugelblitz» ja nicht mehr in der Schweiz, sondern in Österreich wohnt. Eine anständige Platzierung und vor allem keine Verletzung am Samstag sei das, was sich «Hausi» für die Lauberhorn-Dernière wünsche.

An die Nervosität bei den Rennen habe er sich mittlerweile gewöhnt. Am Samstag ist das Level aber sicherlich nochmals hoch, weil das Rennen das Letzte in Wengen ist. Er freue sich auch für seinen Sohn, dass er alles erreicht habe, was man als Skifahrer erreichen könne. Und dass er jetzt zur Ruhe kommen könne. «Ich bin stolz auf ihn», sagt Hans Feuz mit doch etwas Tränen in den Augen.

Zukunft des Fanclubs noch unklar

Beat Feuz hat im Schangnau einen grossen Fanclub. Seiner Familie gehört der Roseggli-Hof in Bumbach-Schangnau, dort ist der 35-Jährige aufgewachsen – in der Nähe eines Skilifts. «Ich weiss nicht, was mit dem Fanclub passiert, wenn dieser sein Aushängeschild verliert», so Hans Feuz. «Irgendwann wird er wohl aufgelöst, aber ich habe noch nicht mit dem Verantwortlichen gesprochen. Wir hoffen, im Dorf kommen wieder junge, motivierte Skifahrer nach – vielleicht sieht man dann plötzlich auch einen von diesen im Weltcup.»

Ob es nach Feuz noch einmal einen Olympia-Sieger aus dem Schangnau gibt, ist unklar. Klar ist, dass der Abschied von ihm und dem Lauberhorn so manchem heute unter die Haut gehen wird – nicht nur Papa Feuz.

veröffentlicht: 14. Januar 2023 07:00
aktualisiert: 14. Januar 2023 08:03
Quelle: BärnToday

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