FCZ durchlebt gemischte Gefühle

09.11.2018, 07:12 Uhr
· Online seit 09.11.2018, 01:47 Uhr
Beim FC Zürich herrschen nach der 0:1-Niederlage in der Europa League auswärts gegen Bayer Leverkusen gemischte Gefühle: Ärger über die Leistung, Freude über die Qualifikation für die K.o.-Phase.
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Während Präsident Ancillo Canepa von einer «süssen Niederlage» sprach, überwog bei Trainer Ludovic Magnin der Frust. «Ich bin nicht enttäuscht über die Niederlage, sondern weil wir nicht abgerufen haben, was wir können.» Eigentlich müsste er der Mannschaft für das Weiterkommen gratulieren, aber das werde er erst am Freitag am Flughafen oder nächste Woche tun.

Während die Defensive gut funktionierte, bekundete der FCZ Schwierigkeiten im Spielaufbau, was am Gegner, aber auch am eigenen Unvermögen lag. Kaum hatten die Zürcher den Ball erobert, war er bereits wieder weg, der erste Pass nach Ballgewinn funktionierte nicht nach den Vorstellungen des Trainers. «Es hat uns heute etwas gefehlt, das war offensichtlich», sagte Magnin. «Wir haben das Glück nicht erzwungen.»

Für Kevin Rüegg war es schlicht nicht das perfekte Spiel, das sie gebraucht hätten, um zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen dem Favoriten ein Bein zu stellen. «Wir können uns momentan nicht richtig freuen, dass wir weitergekommen sind», sagte Rüegg. «Als Fussballer will man immer gewinnen.» Dem Aussenläufer bot sich unmittelbar nach dem 0:1 die einzige grosse Chance des Abends für den FCZ, als er mit einer Direktabnahme die entfernte Torecke knapp verfehlte. «Ich war einen Schritt zu spät und musste reinrutschen.»

Spätestens in den nächsten Tagen wird bei den Zürchern die leise Enttäuschung der Freude weichen. Erstmals seit mehr als zehn Jahren steht der FCZ wieder in einer K.o.-Phase eines europäischen Wettbewerbs. In den verbleibenden zwei Spielen gegen Larnaca und Ludogorez Rasgrad geht es im Fernduell mit Leverkusen um den Gruppensieg und um weitere Punkte für den Schweizer UEFA-Koeffizienten.

Danach darf geträumt werden. «Ich will auch die übernächste Runde erreichen», sagte Canepa, weswegen er sich im Februar für die erste K.o.-Runde eine Mannschaft in Reichweite der Zürcher wünscht - und danach einen englischen Klub. «Ich war mit dem FCZ noch nie auf der Insel», frohlockte der Präsident. Arsenal, Chelsea, aber auch Liverpool oder Tottenham Hotspur, falls diese aus der Champions League ausscheiden, wären mögliche Kandidaten. «Es hat ein paar grosse Kaliber», so Canepa. Zumindest der Präsident konnte sich ein Strahlen nicht verkneifen.

veröffentlicht: 9. November 2018 01:47
aktualisiert: 9. November 2018 07:12
Quelle: SDA

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