Die Negativserie kampflos verlängert

11.03.2019, 07:07 Uhr
· Online seit 11.03.2019, 05:44 Uhr
Nach einer insbesondere in der zweiten Halbzeit indiskutablen Leistung verliert der FC St.Gallen in Luzern gleich mit 3:0 und kassiert so die achte Niederlage in Folge gegen die Innerschweizer. Hier die Spielerbewertung.
Angela Mueller
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FM1Today/Johannes Graf

Tor:

Daniel Lopar: Note 5,0. Nur aufgrund einer Sperre von Stammtorwart Stojanovic im Einsatz, zeigt das Urgestein der Espen eine gute Leistung und verhindert mit einigen schönen Flugeinlagen eine noch höhere Niederlage. Bei den Gegentoren chancenlos, die hält auch ein Manuel Neuer nicht.

Verteidigung:

Andreas Wittwer: Note 2,5. Bringt kaum einen Pass an den Mann und ist gegen die schnellen und körperlich starken Luzerner schlicht überfordert. Liefert so keine Argumente für eine Vertragsverlängerung.

Leonidas Stergiou: Note 5,0. Ist mit seinen 17 Jahren schon der beste St. Galler Verteidiger, gewinnt zahlreiche Zweikämpfe und setzt sich auch gegen den körperlich viel stärkeren Eleke wiederholt durch.

Silvan Hefti: Note 1,5. Ein Horrorabend für den Captain der Espen. Verschuldet die letzten zwei Gegentore durch unnötige Ballverluste zu einem Grossteil selbst und ist auch sonst gegen Eleke Mal für Mal nur zweiter Sieger.

Philippe Koch: Note 3,5. Beginnt schwach, hat Glück, dass in der Startviertelstunde über seine Seite kein Gegentor fällt. Steigert sich danach und zeigt einige Balleroberungen, ist aber offensiv bis zu seiner Auswechslung inexistent.

Mittelfeld:

Vincent Sierro: Note 3,0. Ein schöner Schlenzer knapp am Tor vorbei ist einfach zu wenig für ein Spieler seiner Klasse. Fällt nach eigenen Ballverlusten mehr durch negative Körpersprache als durch Rückeroberungsversuche auf.

Jordi Quintillà: Note 4,0. Auch der Katalane, sonst die Zuverlässigkeit in Person, zieht einen schlechten Tag ein. Ist nicht so ballsicher wie sonst, verliert durch mangelnde Kommunikation mit seinem Mitspieler unter anderem bei der Luzerner Führung den Ball.

Majeed Ashimeru: Note 4,5. Bringt die Espen durch einen krachenden Distanzversuch aus gut 30 Metern in der ersten Halbzeit beinahe unverdient in Führung. Auch sonst der einzige im St. Galler Mittelfeld, der offensiv gelegentlich etwas kreiert.

Sturm:

Dereck Kutesa: Note 4,5. Licht und Schatten wechselten sich bei ihm ab. Mit seinen Dribblings stellt er die Luzerner Verteidigung oft vor Probleme, ohne allerdings wirklich entscheidend vor das Tor zu kommen.

Jérémy Guillemenot: Note 3,5. Legt den Ball einige Male schön für seine Mitspieler ab, kommt allerdings selbst nie entscheidend vor das Tor. Abzug gibt es für sein oftmals ziemlich theatralisches Abheben im Strafraum – fällt er nicht bei jeder Berührung um, erhält er viel eher einmal einen Penalty.

Axel Bakayoko: Note 3,0. Ist mit seiner Geschwindigkeit zwar eine Waffe, seine Ballbehandlung hält aber noch zu oft nicht mit seinem eigenen Tempo mit. Seine Stärke im Sprint ist offenbar auch den Luzernern bekannt, sie lassen sich jeweils gar nicht erst auf Laufduelle mit dem Franzosen ein.

FM1Today-Teamschnitt (Durchschnitt aller benoteten Spieler): 3,6

Fazit:

Nach diesem erneut sehr schwachen Auftritt gegen Luzern sollte man sich überlegen, die Punkte das nächste Mal per Post in die Innerschweiz zu schicken – die Anreise- und Übernachtungskosten hätte man auch besser einsetzen können. Trainer Peter Zeidler muss sich auch die Frage gefallen lassen, weshalb er trotz der bekannten physischen Stärke der Luzerner Stürmer Eleke und Schürpf zwei Innenverteidiger bringt, die in Duellen gegen diesen Spielertyp schon allein aufgrund ihrer Statur schlechte Karten haben.

Mit Nuhu und Mosevich sassen zwei Spieler mit Gardemassen nur auf der Bank, dafür begann aufgrund der Verletzung von Aussenverteidiger Nicolas Lüchinger der zur Winterpause eigentlich schon aussortierte Koch – man hätte auch einfach Silvan Hefti auf seine angestammte Position ziehen können. Gegen einen derart starken Gegner kann man sicher verlieren, ein Mindestmass an Gegenwehr dürfte man aber schon erwarten – nächste Woche zuhause gegen Lugano ist definitiv eine Reaktion gefragt.

veröffentlicht: 11. März 2019 05:44
aktualisiert: 11. März 2019 07:07

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