«Die Lage ist dramatisch»

21.08.2018, 20:11 Uhr
· Online seit 21.08.2018, 20:10 Uhr
Am Rheinufer in Rüthi SG wird gebaggert: 120 Tonnen Stein wurden ins Wasser geworfen, so entsteht eine Schutzmauer, die den kleinen Rohrkolben vor dem Aussterben retten soll.
Krisztina Scherrer
Anzeige

«Die Lage ist leider sehr dramatisch. Der kleine Rohrkolben ist vom Aussterben bedroht, das ist der schlimmste Status, den eine Pflanze haben kann», sagt Simon Zeller, Leiter des St.Galler Amtes für Jagd, Natur und Fischerei, gegenüber TVO. Es gibt in St.Gallen noch einen und in Graubünden zwei Standorte, wo der kleine Rohrkolben wächst.

Kleine Rohrkolben sollen überleben

Der kleine Rohrkolben wächst nur auf sandigen Kies-und Sandbänken entlang von Flüssen. In der ganzen Schweiz sind die Ufer aber oft begradigt und so können keine natürlichen Sandbänke mehr entstehen. Das hat zur Folge, dass es den keinen Rohrkolben bei Hochwasser einfach davon spült. Die Schutzmauer, die in Rüthi gebaut wird, soll das verhindern. «Die Böschung soll auch bei Hochwasser möglichst stabil bleiben und so der Sumpfpflanze helfen, an diesem Standort zu überleben», erklärt Kurt Köppel, Leiter Rheinunternehmen.

Schutzmauer ist eine von vielen Massnahmen

Auf den neuen Sandbänken soll sich der kleine Rohrkolben wieder vermehren können. Die Schutzmauer in Rüthi ist nur eine von vielen Massnahmen, die der Kanton im Rahmen seiner Biodiversitätsstrategie beschlossen hat. Zuerst muss der kleine Rohrkolben aber in Sicherheit sein: «Längerfristig braucht es mehr. Mit der Strategie möchten wir Lebensräume schaffen, dass sich die Pflanze wieder natürlich vermehren kann. Aber im Moment geht es darum, zu verhindern, dass der kleine Rohrkolben weggespült wird», sagt Zeller.

veröffentlicht: 21. August 2018 20:10
aktualisiert: 21. August 2018 20:11
Quelle: sk

Anzeige
Anzeige