Vorsicht

Diese 11 Tiere sind Ferienverderber

30.08.2019, 16:29 Uhr
· Online seit 07.07.2019, 11:33 Uhr
Bald beginnen überall im FM1-Land die Sommerferien - die schönste Zeit des Jahres. Aber Achtung, nicht nur in den Tropen lauern Gefahren durch giftige Tiere. Auch in Europa können Skorpione, Schlangen und giftige Fische einem die Ferien ruinieren.
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Gefährliche Petermännchen

Allen voran das Petermännchen. Dieser, für viele unbekannte Fisch, gehört zu den giftigsten Tieren Europas. Es lebt im gesamten Mittelmeer, im östlichen Atlantik, in der Nordsee und seit neuerem auch an der Ostsee. Die Fische vergraben sich im Sand und halten sich besonders während der Laichzeit im Juli und August in flachen Gewässern auf. Bei Wellengang können sie schon mal bis ans Ufer geschwemmt werden und sind eine Gefahr für die Badegäste. Dieser Giftfisch hat Stacheln in den Flossen und den Kiemen. Der Biss ist brutal schmerzhaft, die Schwellung kann mehrere Wochen anhalten.

Wie reagieren? Am besten Strandschuhe tragen. Bei einem Stich die Wunde möglichst mit hochprozentigem Alkohol desinfizieren und schnell einen Arzt aufsuchen. Es gibt ein Antiserum gegen das Gift. Achtung: Zum Teil wird die betroffene Stelle mit heissem Wasser therapiert, weil dieses das Eiweiss des Gifts zerstört. Doch die Haut rund um den Stich ist betäubt, weshalb die Verbrennungsgefahr enorm hoch ist.

Heuschrecken in Sardinien

Nicht giftig aber sicher lästig sind Heuschreckenschwärme. Diesen Sommer herrscht zum Beispiel auf Sardinien die schlimmste Heurschreckenplage seit langem. Gemäss verschiedenen Medienberichten sollen diese bereits über 2000 Hektaren in der Region Nuoro im Landesinnern befallen haben. Die Heuschrecken breiten sich nicht nur auf den Feldern aus, sie dringen zum Teil auch in die Agrarbetriebe ein. Bisher sind die touristischen Regionen an den Küsten Sardiniens aber kaum betroffen.

Portugiesische Galeere

Sie kommt im Pazifik, im Atlantik und auch im Mittelmeer vor. Diese giftige Qualle ist besonders fies, sie besteht aus einer sackförmigen 30 Zentimeter langen Gasblase, die giftigen Fangarme können aber bis zu 50 Meter lang werden. Die Fangarme stossen Gift bei Berührung aus. Bei Menschen ähneln die entstehenden Rötungen Peitschenhieben, sie sind extrem schmerzhaft und lösen Entzündungen aus. So lange aber keine allergische Reaktion erfolgt, ist sie nicht lebensbedrohlich.

Wie reagieren? Die Gefahr ist meist im Vorfeld zu erkennen, weil die Gasblase der Galeere aus dem Wasser schaut. Nach dem genesselt werden, sollte man die betroffenen Hautstellen mit einem Tuch oder feuchten Sand abdecken. Auf keinen Fall reiben, kratzen oder mit Süsswasser abduschen, verbliebene Nesselkapseln könnten platzen. Eventuell abgerissene Tentakel vorsichtig mit der Pinzette entfernen. Auf jeden Fall ärztliche Behandlung aufsuchen.

Quallen in Schwärmen

Die portugiesische Galeere ist bei weitem nicht die einzige giftige Qualle im Mittelmeer. Hier tummeln sich auch Kompassquallen und Leuchtquallen. Beide treten oftmals in Schwärmen auf und werden an Sandstrände gespült. Der Badespass ist dann definitiv vorbei. Auch hier gilt, solange es keine allergische Reaktion gibt, sind die Verbrennungen nicht gefährlich, aber äusserst schmerzhaft.

Wie reagieren? Kontakt auch mit toten Quallen am Strand meiden, feuchter Sand auf die brennende Quaddeln auftragen. Nicht abreiben. Bei stärkerem Befall ärztliche Hilfe aufsuchen. Dies gilt besonders für Kinder.

Plagegeister Mücken

In unseren Träumen von lauen Abenden am Mittelmeer klammern wir sie immer aus: Die Mücken. Gegen die lästigen Viecher gibt es unzählige Mittelchen: Duftkerzen, Mückenspray oder lange Kleider. Besonders gemein: Manche Menschen ziehen Mücken an, während andere kaum gestochen werden. Ein besonders übles Exemplar ist die asiatische Tigermücke, die gerade den Mittelmeerraum erobert. Diese können zahlreiche tropische Virenkrankheiten übertragen. Inzwischen sind Fälle in Frankreich und Spanien bekannt.

Wie reagieren? Histamin-Gel ist das einzige, das wirklich gegen den Juckreiz hilft. Mückenspray und lange Kleider können die Tiere vom Stechen abhalten.

Nilwurm auf Korsika

Jetzt wird es richtig eklig: Der Unterlauf des Flusses Cavu im Süden Korsikas war vor einigen Jahren von sogenannten Pärchenegeln befallen. Diese verursachen die Krankheit Schistosoma. Der sogenannte Nilwurm dringt über die Haut ein und kann sich jahrelang im Blutkreislauf des Körpers bewegen. Diese Parasiten verursachen irreparable  Schäden der Organe. Seit dem Jahr 2014 wurden einige Fälle bekannt. Die Erkrankten hatten im Fluss Cavu gebadet. Inzwischen wurden Massnahmen gegen die Parasiten ergriffen. Doch es wird weiterhin nicht empfohlen, in diesem Fluss zu baden.

 

Klein und giftig: Skorpione

Hier gilt die Regel, je kleiner das Tier und die Zangen, desto stärker wirkt das Gift der Stacheln. Von den rund 1500 Arten auf der Welt sind für den Menschen nur etwa 25 tödlich. Die europäischen Arten sind allesamt harmlos, was nicht heisst, dass der Stich nicht schmerzhaft ist. Skorpione mögen wärmere Regionen, sie leben im Tessin und in der Mittelmeerregion.

Wie reagieren? Häufig werden Menschen beim Anziehen gestochen, weil sich über Nacht ein Skorpion in der Wäsche versteckt hat. Deshalb vor dem Anziehen die Kleider ausschütteln. Betroffene Körperteile sollte man ruhigstellen. Mit Kindern unbedingt zum Arzt gehen.

Bissige Schwarze Witwen

Die einzige gefährliche Spinne in Europa ist die Schwarze Witwe. Sie kommt vor allem im Mittelmeergebiet vor. Die Weibchen werden 1,5 Zentimeter, die Männchen einen halben Zentimeter lang. Unfälle passieren oft im Freien, der Biss selbst bleibt meist unbemerkt, weil die Schmerzen erst etwa eine Viertelstunde nach dem Biss einsetzen und sehr stark werden können. Erbrechen und Herzrhythmusstörungen sind möglich. Die Symptome halten bis zu 24 Stunden an.

Wie reagieren: Der Biss der Schwarzen Spinne ist selten lebensbedrohlich, bei starken Symptomen sollte man sich in ärztliche Behandlung begeben.

Stachlige Seeigel

Diese Stacheltiere haben schon manche Badeferien von Kindern und Schnorchlern ruiniert. Die Stacheln dringen durch die Haut und die abgebrochenen Spitzen bleiben stecken. Seeigel halten sich in unmittelbarer Ufernähe auf, besonders an felsigen Ständen übersieht man sie leicht. Übrigens: roh genossen, sind die Innereien der Seeigel eine Delikatesse.

Wie reagieren? Auch hier helfen Badeschuhe, sie bieten einen einigermassen sicheren Schutz. Mit einer Pinzette die Stacheln aus der Haut entfernen und gut desinfizieren. Bei Entzündungen wird eine ärztliche Behandlung empfohlen.

Giftige Kreuzotter

Die Kreuzotter gehört zur Familie der Vipern und ist die giftigste Schlange in Europa. Allerdings kommt es nur selten zu Zwischenfällen. Die Kreuzotter gilt als mässig giftiges Reptil. Sie lebt in Mitteleuropa, in der Schweiz ist sie im Tessin und Wallis ansässig. Besonders aber scheint sie sich auf den Ostseeinseln Rügen und Hiddensee wohl zu fühlen. Wirklich gefährlich ist sie nur für Kinder, Personen mit Herzproblemen und ältere Leute. Der Biss verursacht in der Regel eine schmerzhafte Schwellung. Die Kreuzotter ist sehr scheu und beisst nur, wenn man auf sie tritt.

Wie reagieren? Beim Wandern empfiehlt es sich, mit knöchelhohen Wanderschuhen unterwegs zu sein. Ab uns zu heftig Aufstampfen vertreibt alle Schlangen, die sich in der Nähe aufhalten. Bei einem Biss, den gebissenen Körperteil ruhig stellen, einen Arzt rufen oder sich in ein Krankenhaus begehen. Auch hier gilt, tritt eine allergische Reaktion auf, wird es schnell sehr gefährlich.

Krankheitsüberträger Zecken

Ein leidiges Thema. Zumal Zecken praktisch weltweit vorkommen, in Wäldern, Wiesen und im Unterholz. Sie können virale und bakterielle Krankheiten übertragen. Gegen den FMSE-Virus gibt es eine Impfung, die das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt. Gegen die Borreliose, die bakterielle Krankheit, hilft Antibiotika.

Wie reagieren? Wichtig ist, die Zecke nach einem Biss möglichst rasch zu entfernen, dies verhindert das Infektionsrisiko. Abwehr gilt als beste Vorbeugung. So empfiehlt es sich, geschlossene Schuhe zu tragen und den Köper möglichst lückenlos mit Kleidung zu bedecken. Weitere Infos hier.

veröffentlicht: 7. Juli 2019 11:33
aktualisiert: 30. August 2019 16:29
Quelle: FM1Today

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