Es mangelt an Schulärzten
Der Schularztuntersuch ist eine gesetzliche Verpflichtung, doch immer mehr Gemeinden im Kanton Appenzell Ausserrhoden haben Schwierigkeiten, diese Untersuchungen sicherzustellen. Dies bestätigt Dominik Schleich, Leiter des kantonalen Departements für Bildung, gegenüber der Appenzeller Zeitung.
Oftmals haben die Gemeinden nach Pensionierungen von Schulärzten Mühe, neue zu verpflichten. Dies, weil der Aufwand für die Ärzte gross und die Vergütung eher klein sei.
Die Gemeinde Teufen muss deshalb improvisieren. Hier fehlt seit zwei Jahren ein Schularzt. Teufen gibt deshalb den Eltern Gutscheine für die ärztlichen Untersuchungen ihrer Kinder ab. In Speicher muss ein pensionierter Arzt die Aufgabe übernehmen, bis sein Nachfolger feststeht. Die Gemeinde Heiden arbeitet mit einer Ärztin zusammen, die Eltern müssen die Untersuchung selbst organisieren.
Eine Arbeitsgruppe, in der auch der Kantonsarzt, Schulpräsident und Schulleitungen vertreten sind, sei daran ein neues Konzept zuhanden des Regierungsrates zu entwickeln, sagt Dominik Schleich. Wichtig wäre es unter anderem, die Attraktivität für die Ärzte zu steigern. Auch eine Lösung anlog dem Provisorium von Teufen wäre denkbar.
Die Schularzt-Untersuchungen sind im Kindergarten und im 8. Schuljahr fällig. Wachstumsprobleme, Seh- und Hörschwächen können so frühzeitig erkannt und behandelt werden. Ausserdem überprüft der Arzt den Impfstatus. Die schulärztliche Untersuchung sind bei Eltern nicht unumstritten. Viele Eltern bringen ihre Kinder ohnehin regelmässig zu ihrem Kinderarzt zur Kontrolle. Es entstehen so unnötige Doppeluntersuchungen.
(agm)