Gibt's Cannabis bald als Antibiotikum?
Seit Jahrtausenden wird Cannabis zur Heilung von diversen Beschwerden eingesetzt. In Äthiopien und Jamaika wird sie gar als göttliche Pflanze verehrt. Vor dem Verbot im Jahr 1951 war Cannabis in der Schweiz der Tabak der Armen und die Hanfsamen wurden den Kühen verabreicht, um Krankheiten vorzubeugen.
Lange nur mit Kiffern in Verbindung gebracht
Mit dem Verbot kam auch der schlechte Ruf. Lange wurde die Pflanze nur mit Kiffern in Verbindung gebracht. Durch das Internet kam die Informationswelle und damit rehabilitierte das Ansehen von Cannabis allmählich. CBD-Zigaretten sind in der Schweiz legal erhältlich und es wird fleissig geforscht, in welchen gesundheitlichen Bereichen man die Pflanze überall einsetzen kann.
Cannabis kann Bakterien töten
Einer der wichtigsten Wirkstoffe von Cannabis ist das nicht psycho-aktive Cannabidiol. Dieses wird zurzeit gegen Depression, ADHS und Colitis ulcerosa (Darmerkrankung) getestet. Ein Forscherteam der australischen Universität Queensland hat ein weiteres Einsatzgebiet für das Hanfprodukt entdeckt, schreibt das «Tagblatt». Die Wissenschaftler wollen herausgefunden haben, dass das Cannabidiol gewisse Bakterienarten effizient abtöten kann.
Auch mutierte Bakterien haben kaum eine Chance
Das würde bedeuten, dass Cannabis das Potenzial zum Antibiotikum hat. Seit einiger Zeit wird verzweifelt nach einer Alternative zu herkömmlichen Antibiotika gesucht, da es gegen diese immer mehr Resistenzen gibt. Laut den Wissenschaftlern wirkte Cannabidiol in Laborversuchen so gut, dass sogar mutierte Bakterien getötet werden konnten. Gegen diese Bakterien nützen Reserveantibiotika nichts.
Unbekannter Mechanismus
Wie Cannabidiol die Bakterien tötet, haben die Forscher indes bisher nicht herausgefunden. «Der Fakt, dass Cannabidiol gegen jene Bakterien wirkt, gegen welche andere Antibiotika nicht wirken, lässt vermuten, dass CBD ganz anders agiert wie die uns bekannten Antibiotika», zititert das Tagblatt Mark Blaskovich, Hauptautor der Studie.