Gleitschirmpilot stirbt wegen Turbulenzen
Ein 22-jähriger Gleitschirm-Pilot geriet im Juni 2016 auf einem Übungsflug in Schwierigkeiten, als sein Schirm kurz vor der Landung einklappte. Er stürzte aus aus zehn bis 15 Metern auf den Boden und verletzte sich dabei schwer an der Halswirbelsäule und im Brustbereich.
Als Grund für den Absturz wurden Luftturbulenzen vermutet, die ein vorbeifliegender Helikopter der Rega verursacht haben soll. Die Sust hat den Vorfall inzwischen analysiert und das Ergebnis auf ihrer Homepage veröffentlicht.
Landemanöver eingeleitet
Sowohl der Gleitschirmflieger als auch der Helikopterpilot hatten einander bemerkt. Um der Gefahr eines Zusammenstosses mit dem hin- und herfliegenden Helikopter auszuweichen, entschloss sich der Flugschüler, ein Landemanöver einzuleiten. Der folgende Unfall sei darauf zurückzuführen, dass der Gleitschirm «von der Nachlaufturbulenz des Helikopters» erfasst worden sei.
Verschiedene Komponenten hätten dazu beigetragen: Dazu gehöre die Wahl des Absetzplatzes oder der Anflugweg des Helikopters, aber auch, dass der Gleitschirm-Flugschüler den Anflugweg beibehalten habe. Die Sust stellt weiter eine «fehlende Koordination des Rettungseinsatzes des Helikopters mit den Gleitschirmaktivitäten vor Ort» fest.
Fehlendes Bewusstsein
Die Untersuchungsstelle kommt zum Schluss: «Als systemische Ursache wurde das fehlende Bewusstsein der von Nachlaufturbulenzen ausgehenden Gefahr bei Helikopter- und Gleitschirmpiloten ermittelt».
Der vorliegende Fall stellt kein neues Sicherheitsdefizit dar, deshalb wird auf eine Empfehlung verzichtet. Als Folge des Unfalls hat der Schweizerische Hängegleiter-Verband (SHV) auf seiner Website ein gemeinsam mit der Rega ausgearbeitetes Dokument veröffentlicht. Darin wird auf die Gefahren von Nachlaufturbulenzen hingewiesen.