Wirtschaft

Bedenken gegen Kryptowährung von Facebook

Bedenken gegen Kryptowährung von Facebook

15.07.2019, 22:03 Uhr
· Online seit 15.07.2019, 21:31 Uhr
US-Finanzminister Steven Mnuchin hat sich skeptisch über die geplante Kryptowährung Libra von Facebook geäussert. Sein Ministerium habe «ernsthafte» Bedenken, dass Libra von Geldwäschern und finanziellen Unterstützern von Terroristen missbraucht werden könne.
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Das sagte Mnuchin am Montag bei einer Pressekonferenz in Washington. Facebook und andere hätten noch «viel Arbeit» vor sich, bevor sie Kryptowährungen einführen könnten. Der Finanzminister erklärte, Kryptowährungen und digitale Vermögenswerte seien eine «Angelegenheit der nationalen Sicherheit». Anbieter solcher Dienstleistungen müssten dieselben Massnahmen gegen Geldwäsche ergreifen wie traditionelle Finanzinstitute.

Mnuchin gab die Pressekonferenz einen Tag vor einer geplanten Aussage von David Marcus im US-Kongress, der bei Facebook für Libra zuständig ist. In seinem vorbereiteten Redetext machte Marcus deutlich, dass das Unternehmen die Kryptowährung erst nach der Zustimmung der Aufsichtsbehörden starten will. Bedenken müssten vor einem Start vollständig ausgeräumt werden, hiess es darin. Bisher war der offizielle Start für die erste Jahreshälfte 2020 vorgesehen.

Der Plan von Facebook zur Einführung der Libra war zuvor von etlichen Spitzenpolitikern und Zentralbankchefs kritisiert worden, darunter US-Präsident Donald Trump. Auch der Vorsitzende der US-Notenbank, Jerome Powell, der französische Finanzminister Bruno Le Maire und der Gouverneur der Bank of England, Mark Carney, sprachen sich gegen die Libra aus und forderten scharfe Regulierungen.

Libra soll an einen Korb von etablierten Währungen wie US-Dollar, Euro und Yen gekoppelt und durch kurzfristige Staatsanleihen abgesichert werden. Dadurch werden massive Kursschwankungen wie bei der Kryptowährung Bitcoin vermieden («Stable Coin»).

veröffentlicht: 15. Juli 2019 21:31
aktualisiert: 15. Juli 2019 22:03
Quelle: SDA

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