Böhli-Chef: «Es ist ein Riesenglück, dass in Appenzell die Solidarität so gross ist»
Am Montag war über Appenzell eine riesige Rauchwolke zu sehen. Der Brand in der Produktionsstätte der Traditionsbäckerei Böhli war weit herum zu sehen. Geführt wird der Familienbetrieb von den Brüdern Alfred und Markus Sutter. Es ist bereits die 5. Generation, die die Bäckerei betreibt.
Quelle: Leserreporter/ FM1Today / Marija Lepir
Der Schock sitzt beim Mitinhaber Markus Sutter immer noch tief, als ihn FM1Today am Montagabend telefonisch erreicht. «Es ist ein grosses Leid. Es ist sehr traurig, dass so etwas passiert ist. Der Brand war verheerend», sagt Sutter mit belegter Stimme. Er sei aber froh, dass alle Mitarbeitenden in Sicherheit seien und es keine Personenschäden gab.
Aufgeben ist keine Option
Doch die Familie Sutter lässt sich vom Brand nicht in die Knie zwingen. «Für mich war sofort klar, dass jetzt ein Notfallplan her muss», sagt Markus Sutter. Bereits während der Löscharbeiten wurde im Hintergrund fleissig gearbeitet, damit auch morgen die Böhli-Filialen mit Brot und anderen Leckereien beliefert werden können.
Denn auch am Dienstag wird es möglich sein, in den Böhli-Filialen frische Backwaren zu kaufen. «Wir sind da», so Sutter. Möglich macht dies die grosse Solidarität, sagt Sutter stolz: «Wir bekommen von allen Unternehmen aus der Region Anrufe, dass man uns helfen will.» Der Bäckereiverband Appenzell Innerrhoden helfe beispielsweise morgen beim Sortiment aus. Die Brauerei Locher habe eine Liegenschaft zur Verfügung gestellt, um dort eine Notbackstube einzurichten.
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Unterstützung ist ein «Riesenglück»
Über den Rückhalt und den Zuspruch in dieser schwierigen Zeit zeigt sich Sutter mehr als dankbar: «Es ist ein Riesenglück, dass in Appenzell die Solidarität so hoch ist.» Es sei zwar eine tragische Situation, aber auch in dieser brauche es Lösungen. «Für diese Lösungen braucht es helfende Hände – und alle strecken uns momentan ihre Hände entgegen, um zu helfen», sagt Sutter. Diese Unterstützung stimme ihn zuversichtlich.
Während des ganzen Gesprächs spürt man bei Sutter zwar den Schmerz, jedoch dringt vor allem seine Dankbarkeit durch. So auch gegenüber den Mitarbeitenden. Auch sie würden alles für das Unternehmen geben. Sutter sieht auch hier das Positive: «Ich glaube, unser Team steht jetzt noch näher zusammen, damit wir gemeinsam die Lösungen umsetzen können. Auch wenn dies mit Extraschichten verbunden ist. Wir können uns glücklich schätzen, solche Mitarbeitende zu haben.»
Die Sutters werfen die Flinte also nicht ins Korn, sondern machen weiter – damit die Bäckerei Böhli auch in 6. Generation weitergeführt werden kann.