«Wir sind grosse True-Crime-Fans und haben bemerkt, dass in anderen Podcasts fast keine Fälle aus der Schweiz behandelt werden. So haben wir uns spontan dazu entschieden, einen eigenen Podcast zu starten», erzählt die Herisauerin Sheryn Locher, welche mit der Aarauerin Anja Leibacher «Lebenslänglich? Der Schweizer True-Crime-Podcast» produziert.
Seit November 2022 gibt es nun alle zwei Wochen einen neuen Fall aus der Schweiz zu hören. «In der Woche erreichen wir ungefähr 1400 Hörerinnen und Hörer», so Locher. Das Feedback sei mehrheitlich positiv.
Lange Liste für zukünftige Folgen
Egal ob Doku, Zeitung, Online-Artikel oder Buch: Wenn die beiden einen spannenden Kriminalfall entdecken, kommt dieser auf eine Liste: «Diese ist mittlerweile ellenlang. Es gibt noch so viele Fälle, über die wir gerne im Podcast sprechen möchten.» Je nach Lust und Laune werde jeweils ein Fall für die nächste Aufnahme ausgewählt.
Der 23-jährigen Aarauerin würden besonders ungelöste Fälle Spass bereiten: «Sie fällt dann jeweils in eine Ermittler-Rolle rein und stellt gerne Theorien auf», so Locher. Der Herisauerin taugen eher gelöste Fälle. «Beispielsweise fand ich es besonders eindrücklich, als ich mit einem Angehörigen sprechen konnte – seine Schwester ist einem Kindermörder zum Opfer gefallen, das war sehr spannend.» Den dazugehörigen Fall kann man in Folge 14 und 15 nachhören.
Podcast getrennt aufnehmen
Von der Recherche über die Aufnahme und den Schnitt bis zum Hochladen machen die beiden Podcasterinnen alles selbst: «Am aufwendigsten ist auf jeden Fall die Recherche – diese kann je nach Fall sehr viel Zeit in Anspruch nehmen.»
Insgesamt erfordere eine Folge rund zwei bis vier Tage Arbeit. Die beiden teilen ihre Arbeit so auf, dass im Monat zwei Folgen erscheinen – eine von jeder Person recherchiert.
Die 20-jährige Locher wohnt in Herisau, ihre Kollegin Leibacher in Aarau – eine Folge zu zweit aufzunehmen, sei darum nicht immer leicht. «Anfangs haben wir die Folgen häufig noch zusammen in einem Studio aufgenommen. Seit wir eigene Mikrofone haben, können wir den Podcast auch getrennt zu Hause – oder entspannt aus den Ferien – aufnehmen», so Locher.
«Ein anderes Gefühl»
In einem der neuesten Folgen wird ein Ostschweizer Fall behandelt – genauer noch aus Herisau. «Es geht um eine Leiche, die in einem Wald gefunden wurde, in dem ich auch schon war. Wenn man den Ort kennt, ist das auf jeden Fall ein anderes Gefühl», sagt die Herisauerin.
Doch es wurden auch schon andere Kriminalfälle aus dem FM1-Land im Podcast behandelt: «Da ich hier aufgewachsen bin, mag ich es, über Ostschweizer Fälle zu sprechen.» Bald soll auch eine Folge zu einem St.Galler Fall erscheinen. Welche dieser ist, wird aber noch nicht verraten.
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