Ostschweiz
Appenzellerland

An einem Inklusionsturnier: FC Appenzell trifft auf FC Chelsea

Inklusionsturnier

Gegen Chelsea und Stuttgart: Warum der FC Appenzell mit den Grossen mitspielt

· Online seit 07.06.2024, 15:15 Uhr
Der FC Appenzell wurde als erster Amateurverein bei «Football is more» aufgenommen. Die Organisation setzt sich für die Teilhabe von Menschen mit Behinderung ein. Im August trifft das Team in St.Gallen an einem Inklusionsturnier auf internationale Top-Klubs.
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Paris St.Germain, FC Chelsea, Real Madrid und der FC Appenzell. Vereine, die normalerweise nicht in einer Reihe genannt werden. Die ersten drei sind Schwergewichte des europäischen Klubfussballs, der FC Appenzell ein Amateurverein, dessen 1. Mannschaft in der 3. Liga spielt.

Und doch haben die vier Mannschaften etwas gemeinsam: Sie alle sind Teil von «Football is more» (FIM). Die gemeinnützige Stiftung fördert seit 2011 die Inklusion von Menschen mit Behinderung im und durch den Fussball.

Erster Amateurverein bei FIM

Der FC Appenzell gehört neu auch zur FIM-Familie – als erster Amateurverein überhaupt. Das freut Vereinspräsident Rayco Gutierrez: «Für mich ist es eine Herzensangelegenheit.» Vor zwei Jahren ist er an einer Fortbildung zum ersten Mal mit dem Thema Inklusion im Fussball in Berührung gekommen.

Danach war er rund eineinhalb Jahre Trainer einer Inklusionsmannschaft des FC St.Gallen. Als er dann im Frühling dieses Jahres das Präsidentenamt des FC Appenzell übernahm, war für ihn klar, eine solche Plattform für Menschen mit Behinderung auch beim neuen Verein zu realisieren. Denn entsprechende Angebote fehlten bisher im Appenzellerland, so Gutierrez.

Beim Verein wie auch beim Kanton ist er mit seiner Idee auf offene Ohren gestossen. Seine Vision ist es, «über den Fussball hinaus einen sozialen Impact auszulösen».

Höhepunkt im August

Am Freitag findet das erste Training statt. Einige Zusagen hat Gutierrez bereits, doch wie viele Spieler letztlich teilnehmen werden, weiss er noch nicht. Er steht dazu im Austausch mit verschiedenen Heimen und Institutionen. Ein gewisses Bedürfnis bestehe aber, ist sich Gutierrez sicher, nur schon, weil es in der Region sonst kaum Möglichkeiten für Menschen mit Behinderung gebe, sich in einem Fussballverein zu engagieren.

Ein erstes Highlight in der noch jungen Geschichte des Vereins steht bereits in rund zwei Monaten an. Vom 8. bis 11. August misst sich der FC Appenzell am Helvetia Cup in St.Gallen mit Teams wie Chelsea, dem VfB Stuttgart und den Glasgow Rangers.

Doch dabei soll es nicht bleiben. Auch in Zukunft will Gutierrez mit der Inklusionsmannschaft des FC Appenzell regelmässig Trainings durchführen und an Turnieren teilnehmen. Zudem hofft er darauf, dass sein Beispiel Schule macht und sich auch andere Vereine künftig stärker für die Inklusion von Menschen mit Behinderung einsetzen.

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veröffentlicht: 7. Juni 2024 15:15
aktualisiert: 7. Juni 2024 15:15
Quelle: FM1Today

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