Ostschweiz

Davos führt Langlaufpässe ein: Änderungen ab Wintersaison 2024/25

Graubünden

Davos führt Gebühren für Loipen ein

· Online seit 13.03.2024, 15:39 Uhr
Wer in Davos auf Loipen unterwegs war, konnte dies bislang gratis tun. Doch das soll sich nun ändern. Langanhaltender Schnee war nämlich gestern, Loipenbetriebe müssen mehr für die Schneesicherheit tun.
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Mit den Langlaufskiern auf die Loipen ist in den letzten Jahren gross zum Trend geworden. Ein Trend, der sich nach Loipen Schweiz mit der Anzahl verkauften Pässen zeigen lässt. Vor der Pandemie wurden zwischen 28'000 und 32'000 Schweizer Langlaufpässe verkauft. Mit einem Schlag verkauften sich nach der Pandemie rund 47'000 Schweizer Langlaufpässe, sagt Mariette Brunner, Präsidentin von «Loipen Schweiz».

«Im letzten Winter war die Anzahl etwas rückläufig, da haben wir rund 38'000 Pässe verkauft.» Die Trendbewegung zeigt auch heute noch, dass die Verkäufe stärker als in der Zeit vor Corona sind. Brunner ergänzt: «In Zeiten der Pandemie haben die Leute den Langlaufsport entdeckt. Sie haben sich Langlauf-Ausrüstungen gekauft. Die Ausrüstung brauchen sie auch jetzt wieder.»

Trotz der grossen Nachfrage macht der Schnee zu schaffen. «Wir brauchen Schnee. Wir brauchen auch Schnee im Flachland.» Mit den hohen Temperaturen gibt es einige Loipen, die während der Wintersaison schliessen müssen.

Kosten neu auch für Davoser Loipen

Die milden Wetterbedingungen lassen den Schnee diesen Winter schmelzen. Für einige Schneegebiete kommt es deshalb auch zu höheren Investitionen, das bestätigt auch der Mediensprecher von «Destination Davos Kloster», Samuel Rosenast.

«Der Bau und Unterhalt der Loipen ist sehr kostenintensiv. Schon jetzt werden in Davos 800'000 Franken für den Langlaufsport aufgewendet. Um konkurrenzfähig bleiben zu können, müssen wir auch den Langläuferinnen und Langläufern eine gewisse Schneesicherheit garantieren können. Deshalb wollen wir die maschinelle Beschneiung erneuern und ausbauen.»

Die Loipen waren bislang kostenlos zugänglich. So beteiligten sich nebst der Gemeinde die Touristinnen und Touristen mit Gästetaxen am Unterhalt. Davos war bislang Mitglied der Organisation Loipen Schweiz, hatte aber noch nie Loipenpässe verkauft.

Dies soll sich nun auf die Wintersaison 2024/25 ändern. Ob für Klosters auch der Loipenpass eingeführt wird, soll am 21. März durch das Davoser Ortsparlament und den Grossen Landrat entschieden werden.

Mariette Brunner von Loipen Schweiz ergänzt: «Gebühren zu verlangen, ist richtig. Loipen schneit es nicht einfach vom Himmel.» Zudem würde Davos mit dem Verkauf von Pässen profitieren. Zum einen behalten sie einen Teil vom Verkauf und zum anderen bekommen sie Geld aus dem Pool für die Sicherstellung der Loipennutzung.

Recycelter Schnee macht es möglich

Für Brunner ist klar, die Herausforderung bleibt in vielen Gebieten der Schnee. «Wir sind deshalb froh, dass von den 117 Loipen-Organisationsmitgliedern 22 mit technischem Schnee arbeiten.» Dieser Schnee kommt in Form von ‹Snowfarming› oder Beschneiungsanlagen auf die Loipen. So kann die Spur auch bei höheren Temperaturen sichergestellt werden.

In Davos sind Langlaufloipen durch Snowfarming bereits ab Oktober zugänglich. Das Dorf stellt somit die ersten Loipenkilometer der Schweiz zur Verfügung. «Künftig wollen wir mehr Schnee übersommern, sodass wir die Loipe im Flüelawald verlängern und eine sichere Basis für die Langlauf-Weltcup-Strecken gewährleisten können», erklärt Brunner zudem.

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veröffentlicht: 13. März 2024 15:39
aktualisiert: 13. März 2024 15:39
Quelle: FM1Today

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