Angespannte Lage

Die Deutschen haben keine Eier – so sieht es in der Schweiz aus

· Online seit 11.11.2022, 07:29 Uhr
Vogelgrippe, gestiegene Strom- und Futterkosten: Die Eierversorgung in Deutschland ist unter Druck. Die Schweiz steht besser da, trotzdem spüren die hiesigen Produzenten das anspruchsvolle Umfeld.
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Die Deutsche Eierunion DEU schreibt von einer derart angespannten Situation beim Grundnahrungsmittel Ei, wie es sie noch nicht gegeben habe. Eier aus Deutscher Produktion gibt es in den Supermärkten immer weniger zu kaufen, die Versorgungssicherheit in der Weihnachtszeit sei nicht sichergestellt, so letzte Woche die Warnung des Bundesverbandes Ei.

Die Prognosen sind düster: Die Eierproduzenten werden die vertraglich vereinbarten Liefermengen wohl nicht einhalten können. Sie fordern ein Entgegenkommen der anderen Seite.

Von Friede, Freude, Eierkuchen kann bei unseren nördlichen Nachbarn laut einem Bericht des Schweizer Bauern also nicht die Rede sein.

Vogelgrippe und gestiegene Kosten

Den Deutschen Produzenten machen vor allem die Kosten zu schaffen. Das heisst: Futter und Strom sind viel teurer geworden. Auch die Vogelpest verschärft die Lage weiter. Es sind Probleme, die auch in der Schweiz bekannt sind.

Allerdings ist der Druck nicht gleich gross, sagt Raphael Zwahlen vom Schweizer Branchenverband Gallosuisse: «Die Versorgungssicherheit mit Schweizer Eiern ist grundsätzlich gewährleistet. In nachfragestarken Zeiten wie Weihnachten und Ostern kann es aber vorkommen, dass nicht restlos alle Artikel jeden Tag im Regal sind.»

Schweiz kommt besser weg

Auch hierzulande beschäftigten die gestiegenen – und weiter steigenden – Produktionskosten die Branche, sagt Zwahlen. Diese Kosten würden nicht vollumfänglich abgegolten und zehrten an der Substanz. «Die Lage in der Schweiz ist zur Zeit aber weitaus entspannter als in Europa», sagt Zwahlen.

Bei der Vogelgrippe sei die Schweiz schlicht weniger stark exponiert als Deutschland. Dies weil das Land viel stärker von den Migrationsflüssen der Wildvögel betroffen sei, insbesondere die Regionen der Nord- und Ostsee.

Trotzdem sei es so, dass die Eierproduzenten mit Lebewesen und der Natur zusammenarbeiten würden. Eine Steuerung per Knopfdruck sei also nicht möglich – und die Tiere scheren sich nun mal nicht um Weihnachten und Ostern.

(thc)

veröffentlicht: 11. November 2022 07:29
aktualisiert: 11. November 2022 07:29
Quelle: FM1Today

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