«Das ist eine unglaublich grosse Erleichterung. Es wäre schlimm gewesen, wenn die Sportbahnen hätten schliessen müssen», sagt Rolf Bucher, Verwaltungsratspräsident der Sportbahnen Hochwang. Man merkt ihm die Erleichterung deutlich an.
Im Mai hiess es, so schrieb damals der «Blick», es brauche innert 30 Tagen mindestens 350'000 Franken, damit der Betrieb in der Saison 2022/23 gewährleistet werden könne. Auf «Lokalhelden» hiess es, die Sportbahnen Hochwang in St.Peter hätten seit der Betriebsaufnahme vor 40 Jahren mit einem strukturellen Defizit zu kämpfen. Die Angst vor einer Schliessung war gross, nun aber kann die Region wieder aufatmen.
«Es braucht einschneidende Massnahmen»
Im Crowdfunding auf «Lokalhelden» sind 377'907 Franken (Stand Mittwoch, 8.Juni) zusammengekommen. «Das sichert uns den Winterbetrieb, ansonsten hätten wir die Revisionen der Bahnanlagen nicht finanzieren können und die Bahnen wären stillgestanden. Dass das Geld so problemlos zusammenkam, ist grossartig. Die Leute hier wollen diese Bahn, das merkt man», sagt Bucher. Er betont aber, dass das nun für die Beteiligten nicht heisse, man könne das Gefühl haben, es sei alles gut. «Wir dürfen auf keinen Fall überheblich werden. Jetzt müssen wir an einer Strategie arbeiten, damit die Sportbahnen auf eigenen Beinen stehen können», sagt Bucher.
Der Verwaltungsratspräsident sagt, man habe bereits erste Ideen besprochen und bis Anfang August soll eine Version erarbeitet sein, die dem Verwaltungsrat vorgelegt und mit ihm besprochen werden kann. «Es müssen Veränderungen stattfinden und es braucht einschneidende Massnahmen, sonst hat das keine Zukunft. Aktuell möchte ich mich aber nicht zu den Ideen äussern», so Bucher.
«Müssen neuen Weg einschlagen»
Doch weshalb war der Betrieb der Sportbahnen immer defizitär? «Das liegt an der Struktur der Bahn. Sie ist klein, aber die Fixkosten sind hoch, da alle für ein Skigebiet erforderlichen Vorgaben erfüllt werden müssen. Grosse Gebiete können diese Kosten auf viel mehr zahlende Gäste verteilen, während kleine Skigebiete diesen Service kaum kostendeckend anbieten können», sagt Bucher.
Bislang sei es so gewesen, dass Grossaktionäre und die Gemeinde Arosa das Skigebiet finanziell unterstützt haben, wenn das Defizit allzu gross war. Doch dazu waren diese nicht mehr bereit, «Das kann ich nachvollziehen, dass sie finden, die Sportbahnen müssen auf eigenen Beinen stehen. Sie sind aber nach wie vor bereit, uns zu unterstützen, aber nicht wie bislang. Wir müssen einen neuen Weg einschlagen», sagt Bucher.
«Viele sind mit dem Gebiet verbunden»
Daran wird nun gearbeitet. Sicher sei aber, so zeigte es das Crowdfunding, dass die Einheimischen das Skigebiet schätzen und wollen. Das sagte auch die Gemeindepräsidentin von Arosa, Yvonne Altmann, gegenüber dem «Blick»: Die jungen Leute könnten im Skiclub selbstständig Ski fahren gehen. Der Berg sei für die Bevölkerung ein wichtiger Treffpunkt und Naherholungsgebiet. «Viele haben hier das Skifahren erlernt und sind verbunden mit dem Gebiet», ist sich auch Rolf Bucher sicher.