Die grossangelegte Studie wurde im Auftrag des Amtes für Wirtschaft und Tourismus vom Beratungsunternehmen EBP Schweiz durchgeführt, wie das Departement für Volkswirtschaft und Soziales am Mittwoch mitteilte.
2022 und 2023 wurden nahezu 21'000 Touristen und Einheimische befragt. Dazu nahmen mehr als 8300 Zweitwohnungsbessitzende an einer Online-Umfrage teil. Ausserdem wurde eine Auswahl an Bündner Unternehmen aus verschiedenen Branchen befragt.
Die Studie zeigt interessanterweise auf, dass im Sektor «Übrige Dienstleistungen» mehr Wertschöpfung generiert wird als von den touristischen Unternehmen. Grosshandel, Architektur- und Immobilienwesen, Finanzdienstleister sowie das Gesundheitswesen weisen eine Wertschöpfung von 1,67 Milliarden Franken auf. Die sogenannten touristischen Leistungsträger, etwa Hotels und Bergbahnen, kommen auf 1,4 Milliarden Franken.
Fast ein Drittel der gesamten touristischen Wertschöpfung von 4,05 Milliarden Franken wird im Engadin und den angrenzenden Bündner Südtäler erwirtschaftet. Als zweitstärkste Region folgt überraschend das vergleichsweise wenig touristische Rheintal. 90 Prozent der dortigen touristischen Wertschöpfung entstehen ausserhalb der Tourismusbranche.
Jeder dritte Arbeitsplatz hängt mit Tourismus zusammen
Nahezu ein Drittel der Beschäftigten ist im Kanton direkt und indirekt mit dem Tourismus verbunden. Mit dem Fremdenverkehr hängen 33'000 Vollzeitstellen zusammen. Mit 31,3 Prozent ist der Tourismusanteil an der Arbeitskraft in Graubünden höher als in den Tourismuskantonen Wallis (29 Prozent), Bern (7,8 Prozent) und Tessin (12 Prozent).
Der Tourismus generiert in Graubünden 19,1 Millionen Übernachtungen im Jahr, davon sind 5,5 Millionen Übernachtungen in Hotels. Der grosse Rest der Gästefrequenzen findet in selbstgenutzten Ferienwohnungen statt, in der Parahotellerie sowie in Form von Übernachtungen bei Bekannten. Zusätzlich dazu besuchen 4,7 Millionen Tagesgäste pro Jahr das Bündnerland.
Hotelgäste geben am meisten aus
Hotelgäste geben mit 260 Franken am Tag am meisten aus. Tagesgäste geben 89 Franken aus, während die Tagesausgaben von Ferienwohnungsbesitzern bei 54 Franken liegen.
Die meisten Eigentümerinnen und Eigentümer (78 Prozent) von Zweitwohnungen nutzen diese exklusiv für sich. Nur 22 Prozent der Ferienwohnungen werden an Dritte vermietet. Als Hauptgründe für die Nichtvermietung genannt wurden die Privatsphäre und eine flexible Eigennutzung.
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(sda/red.)