SP triumphiert - BDP stürzt im Stammland ab
Die beiden bisherigen Ständeräte Stefan Engler (CVP) und Martin Schmid (FDP) wurden souverän wiedergewählt. Martin Schmid glaubt die Beweggründe seiner Wählerschaft zu kennen: «Im Ständerat braucht es Persönlichkeiten, die bewiesen haben, dass sie auch über die Parteigrenzen hinaus mitarbeiten können und nicht nur Ideologien in den Vordergrund stellen.»
«Wahlkampf war intensiv»
Als selbstverständlich erachtet er seine Wiederwahl nicht. Vor allem im Hinblick auf das Feld der Kandidierenden. SVP, GLP, SP sowie ein Parteiloser wollten für Graubünden ins Stöckli. «Der Wahlkampf war sehr intensiv. Als Bisheriger erhofft man sich natürlich eine Wiederwahl. Umso mehr freut es mich, meine Arbeit mit Stefan Engler in den nächsten vier Jahren fortsetzen zu können», sagt Martin Schmid gegenüber FM1Today.
Die SP erhoffte sich mit Jon Pult einen ihrer Männer ins Stöckli schicken zu können. Dieser blieb aber hinter den Erwartungen und weit hinter dem absoluten Mehr. Grösseren Erfolg konnte Jon Pult bei den Nationalratswahlen verzeichnen. Der 35-Jährige übernimmt dort den SP-Sitz der scheidenden Silva Semadeni.
Überraschung für die SP
Der Wahlsonntag hielt aber für die SP noch ein weiteres erfreuliches Ergebnis bereit: Sie kann einen zweiten Sitz dazu gewinnen. Unter überraschten Freudenrufen wird die zweite SP-Politikerin im Nationalrat, Sandra Locher Benguerel, begrüsst. Ausserdem neu im Bündner Nationalrat ist die FDP Politikerin Anna Giacometti.
Wiedergewählt mit den meisten Stimmen: Martin Candinas (CVP) und Magdalena Martullo-Blocher (SVP).
Somit verliert die SVP mit Heinz Brand sowie die BDP mit Duri Campell je einen Sitz in Bundesbern. Eine Überraschung, mit der auch der wiedergewählte Martin Candinas (CVP) nicht gerechnet hat. Er sieht die Schwierigkeiten der neuen Sitzverteilung folgendermassen: «Wenn es um die Raumplanung, die Wirtschaftsentwicklung oder das Jagdgesetz geht, könnte die neue Sitzverteilung negative Folgen für Graubünden haben. Aber das Volk hat entschieden und das Volk hat immer recht. Ausserdem kann durch die Neubesetzung ein frischer Wind in die Bündner Politik gebracht werden.»